93 Prozent halten Energiewende für wichtig

Meinungsforschungsstudie BDEW-Energiemonitor 2016 – Aber zu langsam – Politik und EVU schuld

Windturbine im Bau plus Rapsfeld am Bf. Großkorbetha, S-Anh - Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft 20160502Auch so kann eine Ohrfeige klingen“,  leitet das Fachmagazin Erneuerbare Energien einen Bericht über den BDEW-Energiemonitor 2016 ein: „55 Prozent der Deutschen geht die Energiewende nicht schnell genug. Und als Grund sehen 38 Prozent die zögerliche Haltung der Politik“. Allerdings befürchten auch 69 Prozent steigende Strompreise infolge der Energiewende.

Für 93 Prozent – 3 Prozentpunkte mehr als 2015 – ist die Energiewende wichtig oder sehr wichtig – so der Energiemonitor 2016 den die Forschungsgruppe Wahlen für den BDEW erstellt hat. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien geht dabei einer deutlichen Mehrheit nicht schnell genug. Mittlerweile 67 Prozent (+ 10 Prozentpunkte) der Befragten sehen in der Energiewende Vorteile für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Aber politische Entscheidungen und die Blockadehaltung der Energieversorger sowie hohe Kosten werden als die wichtigsten Gründe für den langsamen Ausbau der Erneuerbaren angesehen. Kurz: „Politik und Energieversorger bremsen Energiewende aus“, so pv magazine.

Erstmals wurde im Energiemonitor die Einschätzung der Befragten zum Stromanbieterwechsel im Vergleich zum Anbieterwechsel in anderen Branchen erfragt. 70 Prozent schätzen den Wechsel zu einem anderen Stromversorger als einfach ein. Nur der Wechsel der Autoversicherung wurde von noch mehr Befragten als einfach eingeschätzt (80 Prozent).

Solarwirtschaft beliebt

Auch in der abgefragten Erinnerung (Energiethemen in den Medien) liegen die Erneuerbaren vorne. Das Image der deutschen Energiebranche ist – so der BDEW –  im dritten Jahr in Folge gestiegen. Noch vor den allgemeinen Stromversorgen auf Platz 7 teilen sich Solarwirtschaft und Wasserversorger den zweiten Platz. Spitzenreiter des Imagerankings ist und bleibt das Handwerk. Auf dem letzten Platz liegen weiterhin – wenig überraschend – die Banken.

Insgesamt wurde nach dem Branchenimage, dem Profil des eigenen Stromanbieters, der Wahrnehmung energiepolitischer Themen in den Medien, nach der Energiewende, den Erneuerbare Energien, nach Folgewirkungen des Ausbaus Erneuerbarer Energien, Versorgungssicherheit, Mobilität, Smart-Home-Anwendungen und Anbieterwechsel gefragt. Dafür rief die Forschungsgruppe Wahlen vom 19.01. bis 01.02.2016 1.013 Personen telefonisch an.