Energiewende als Karrieresprungbrett

Erneuerbare Energien wichtiger Ausbildungs- und Arbeitsmarkt

Der gerade beginnende Frühling ist für viele Schüler und Studenten die Zeit zur Entscheidung über den künftigen Ausbildungs- bzw. Berufsweg. Die Erneuerbaren Energien bieten dabei vielen jungen Menschen interessante Karrierechancen. Sowohl im Ausbildungsbereich als auch bei den Studienangeboten gibt es inzwischen viele spezialisierte Bildungsmöglichkeiten. Auch wenn die Gesamtbeschäftigung in dem Sektor zuletzt leicht gesunken ist, bietet die Branche laut Angaben der Agentur für Erneuerbare Energien nach wie vor sehr gute Zukunftsperspektiven.

Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, erläutert die Attraktivität dieses Wirtschaftszweigs: „Immer mehr Berufseinsteiger wollen nicht nur Karriere machen, sondern gleichzeitig etwas Sinnvolles in ihrem Leben schaffen. Die Mitarbeit an der Energiewende verbindet beides auf hervorragende Weise: In jungen Teams mit flachen Hierarchien können kreative Köpfe schnell Verantwortung für wichtige Zukunftsfragen und deren Lösungen übernehmen. Gleichzeitig lässt sich dabei aktiv zu Klimaschutz und Modernisierung der deutschen Energieinfrastruktur beitragen.“

Energiewende-schaffen-logo-©-WiLaBonn

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Flächendeckende Studienangebote

Die Energiewende als Berufsfeld sei dabei keineswegs mehr eine regionale Besonderheit, teilte die Presseabteilung der AEE am 28.03.2017 mit.  Überall in Deutschland gebe es Studiengänge, die auf die neuen Energietechnologien ausgerichtet seien. Im Jahr 2016 habe es insgesamt 234 entsprechende Studiengänge gegeben, ein Zuwachs um rund 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die meisten Studienfächer mit Schwerpunkt Erneuerbare Energien wurden 2016 in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen angeboten, den größten Anteil entsprechender Studiengänge konnten Brandenburg und Schleswig-Holstein verzeichnen. Thematisch stehen naturwissenschaftliche Fächer bzw. Ingenieursstudiengänge im Fokus, aber auch Energieinformatik und spezielle Vertiefungen in den Wirtschaftswissenschaften werden immer wichtiger.

Darüber hinaus gebe es durch die Energiewende auch in den Sozialwissenschaften wie etwa in der Umweltpsychologie zunehmend neue Tätigkeitsfelder und entsprechende Studieninhalte, teilt die AEE weiter mit. Auch in Ausbildungsberufen, insbesondere im technischen Bereich, bildete die Energiewende immer häufiger den Schwerpunkt.

„Nicht nur in Unternehmen der erneuerbaren Kernbranche, wie etwa Windanlagenproduzenten, Solarinstallateuren und Betreibern von Biogasanlagen, sondern etwa auch in der Zuliefererindustrie, im Anlagen- und Maschinenbau sowie bei Logistik oder Spezialfahrzeugen ist durch die intensive Verflechtung der deutschen Wirtschaft eine Mitarbeit an der Energiewende möglich“, betont Krischan Ostenrath, Projektleiter der aktuell laufenden Berufsorientierungsinitiative „Energiewende schaffen“. „Daher fallen viele Energiewende-Jobs und entsprechende Ausbildungsmöglichkeiten auch im Süden und Westen Deutschlands an, obwohl dort nicht unbedingt die großen Anlagenhersteller sitzen.“

Zukunftsperspektive Energiewende

Dass die Energiewende in ganz Deutschland für erhebliche Beschäftigungseffekte sorge, habe auch die von Bundesverband Windenergie, VDMA Power Systems und Offshore-Wind-Industrie-Allianz beauftragte und erst kürzlich veröffentlichte Analyse von Windenergie-Jobs in den Bundesländern der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) gezeigt.

AEE-Chef Vohrer kommentiert: „Auf Dauer brauchen wir zur Erreichung der Klimaziele einen hohen Zubau Erneuerbarer Energien im Inland, insbesondere im Solar- und Windenergiebereich. Gleichzeitig findet die Energiewende auch international immer mehr Nachahmer, so dass unsere technologischen Lösungen zunehmend auch exportiert werden können. Wenn Deutschland einen klaren Energiewende-Kurs beibehält, bedeutet das auch hervorragende Zukunftsperspektiven für die Jobs in diesem Sektor.“

Hintergrund: Aktionswoche #EnergiewendeSchaffen

 

Die Energiewende ist nur zu schaffen, wenn sich genügend junge Leute für einen Beruf im Bereich der Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz entscheiden. Um auf entsprechende Möglichkeiten aufmerksam zu machen, ruft die gemeinnützige Berufsorientierungsinitiative „Energiewende schaffen“ des Wissenschaftsladens Bonn und ein breites Bündnis an Unterstützern, zu dem auch die Agentur für Erneuerbare Energien gehört, von Montag, 27. bis Freitag, 31.03.2017 zu einer Aktionswoche auf. Mitmachen ist einfach und kann jeder.: Alleine oder im Team die Ärmel hochkrempeln, sich dabei am Arbeitsplatz fotografieren lassen und das Foto mit dem Hashtag #EnergiewendeSchaffen auf Facebook, Twitter oder Instagram posten.
Die Berufsorientierungsinitiative wird gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und der Robert Bosch Stiftung.

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