Mehrweg schützt Klima und Ressourcen

Mehrweg ökonomisch und ökologisch deckungsgleich

Roland Demleitner vom Verband der Privaten Brauereien bezeichnete es als völlig unverständlich, dass die kontraproduktiven Ausnahmen von Säften, Nektaren und Wein aus der Einwegpfandregelung nach dem Willen von Ministerin Hendricks weiterhin fortbestehen werden: „Wir sind aus Tradition für Mehrweg, denn Mehrweg ist ökonomisch und ökologisch deckungsgleich. Mehrweg steht für Mittelstand und Arbeitsplätze, Einweg für Kapitel, Mehrweg steht für Ressourcenschonung, Einweg für Ressourcenverschwendung, Mehrweg steht für Vielfalt, Einweg für Angebotsverarmung und Monopolstrukturen.“ Und Resch ergänzte: „Es ist ein Kampf „Klein gegen Groß“, ein Verdrängungswettbewerb, denn Getränkefach- und -einzelhandel werden aus dem Markt gedrängt, Abfüller werden überflüssig, und Hunderttausende Arbeitsplätze fallen weg.“

Ausweitung der Einwegpfandpflicht muss kommen

Dabei müsste die Einwegpfandpflicht jedoch vereinfacht und anhand der Getränkeverpackung festgelegt werden, weil zu Recht niemand nachvollziehen kann, warum dieselbe Einwegplastikflasche mit Cola bepfandet, aber mit Saft oder Wein unbepfandet sein soll. Einweg-Plastikflaschen und Getränkedosen sind unökologische Wegwerfverpackungen und sollten grundsätzlich und unabhängig vom Füllgut einer Pfandpflicht unterliegen. Eine Ausweitung der Einwegpfandpflicht muss aus Sicht der „Mehrweg-Allianz“ spätestens nach der Bundestagswahl im September 2017 wieder auf die Tagesordnung.

Als richtige und wichtige Entscheidung begrüßt die „Mehrweg-Allianz“, dass Getränkekartons nach dem neuen Verpackungsgesetz nicht länger als ökologisch vorteilhaft eingestuft werden. Getränkekartons sind ebenso wie Plastikflaschen eine Wegwerfverpackung mit einer Nutzungsdauer von wenigen Minuten. Getränkekartons werden zudem schwerer und bestehen immer mehr aus Plastik und weniger aus Zellstoff. Außerdem werden tatsächlich viel weniger Getränkekartons recycelt als vom Fachverband Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel (FKN) behauptet – nämlich gerade einmal rund 39 und nicht etwa 76 Prozent. Getränkekartons sind eindeutig nicht ökologisch vorteilhaft. Weil Getränkekartons nun keinen Status als ökologisch vorteilhafte Verpackung mehr innehaben, müssten sie auch der Einwegpfandpflicht unterliegen.

Warum die Politik so zaghaft sei, begründete Stroetmann ganz schlicht mit „mangelndem Mut“, Demleitner sah als Grund dahinter „den massiven Einfluss der Großkonzerne und deren Lobbyarbeit“.

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