Harald Uphoff, kommissarischer Geschäftsführer des Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) e.V., kommentiert den Start des G20-Gipfeltreffens am 07.07.2017.
„Um unsere Lebensgrundlagen zu erhalten, ist es erforderlich, die Erderhitzung deutlich unter 2 Grad zu halten. Dies ist auch die Zielsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens. Als Weltgemeinschaft ist es uns möglich, die Bedrohung abzuwenden. Wir haben die technologischen und politischen Möglichkeiten, für saubere Luft und intakte Landschaften zu sorgen.
Dies kann mit einem deutlich ambitionierteren Ausbau der innovationsstarken Erneuerbaren Technologien und bei gleichzeitiger Stärkung der Energieeffizienz gelingen. Dafür ist es vor allem wichtig, die Folgekosten der fossilen Energieerzeugung offen zu legen, die Subventionen für sie zu stoppen und den schnellen Ausstieg aus der Kohleverstromung einzuleiten. Frankreich, Großbritannien und andere Länder machen gerade vor, wie der Kohleausstieg gelingen kann.
Fossile Energieerzeugung braucht ein Ablaufdatum. Schmutzige, inflexible Kohlekraftwerke verteuern die Energieversorgung und verzögern die Energiewende. So ist in Deutschland heute die Hälfte aller Kohlekraftwerke älter als 25, ein Viertel sogar älter als 40 Jahre. Die alten Kohlemeiler haben niedrige Wirkungsgrade, hohe Emissionen und mangelnde Flexibilität.
Eine saubere und nachhaltige Energieversorgung kann nur mit Erneuerbaren Energien gelingen. Dabei sind Windenergie und Photovoltaik schon heute wirtschaftlicher als neue Kohlekraftwerke. Solange fossile Energieträger weltweit und jährlich mit Milliarden Euro direkt und indirekt gefördert werden, wird der Umstieg auf eine saubere und sichere Energieversorgung künstlich verzögert.
Was leider nicht funktioniert ist der europäische Emissionshandel. Er spiegelt die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens nicht einmal ansatzweise wider. Die Vorgaben des Emissionshandels entfalten keine relevanten Preissignale. Deshalb müssen weitere Preissignale hinzukommen, damit die Märkte ihre Wirkung im Sinne des Klimaschutzes entfalten können. Ein Weg hierzu wäre ein europäischer Mindestpreis für CO2-Zertifikate bzw. solange es diesen nicht gibt, eine nationale CO2-Bepreisung.“
->Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energien e.V.