Wissenschaftliche Grundlagen für erfolgreiche Klimapolitik

Klimawandel-Konferenz in Bern

500 Forschende aus der ganzen Welt treffen sich zu einer von der Universität Bern organisierten Klimakonferenz in Interlaken. Vom 21. bis am 25. August 2017 behandelt die „10th International Carbon Dioxide Conference (ICDC10)“ unterschiedliche Aspekte des Treibhausgases Kohlendioxid. Der wissenschaftliche Anlass gilt als wichtiges Treffen in der Klimaforschung.

Ihr Präsident mag das Pariser Klimaabkommen aufkündigen und der Wissenschaft die Mittel streichen, doch US-Forscher spielen in der globalen Klimaforschung nach wie vor eine zentrale Rolle. Rund ein Fünftel der Teilnehmenden an der ICDC10 stammt aus den USA. Sie stellen damit die größte Delegation der Teilnehmenden aus fünf Kontinenten.

Im Zentrum der CO2-Konferenz steht das bessere Verständnis des globalen Kohlenstoffzyklus und seiner Störung durch uns Menschen. So werden in Interlaken aktuelle Ergebnisse von CO2-Messungen in der Atmosphäre, im Meer und an Land vorgestellt, aber auch Klimarekonstruktionen präsentiert und Resultate von Modellen zur künftigen Entwicklung der Treibhausgas-Konzentration diskutiert.

Zwei-Grad-Grenze als Herausforderung

„Einen neuen Schwerpunkt setzen wir beim Zusammenhang zwischen dem Abkommen von Paris und dem CO2-Budget“, erklärt Fortunat Joos, Konferenzvorsitzender und Professor für Physik an der Universität Bern. Mit dem Begriff „CO2-Budget“ wird die Menge von Kohlendioxid bezeichnet, welche die Menschheit insgesamt noch ausstoßen darf, damit sich die in Paris beschlossene Klimagrenze einer globalen Erwärmung von unter zwei Grad einhalten lässt. „Die an der ICDC10 vertretenen Forschungsgebiete liefern Richtwerte, mit deren Hilfe sich Klimaschutzmaßnahmen festlegen lassen. Es ist klar, dass es eine rasche und effektive Umstellung zu Technologien mit vernachlässigbaren CO2-Emissionen und einen Abschied von Benzin und Heizöl braucht, um die Ziele von Paris zu erreichen“, so Joos.

Zum Jubiläum zurück in der Region Bern

Die vom Oeschger-Zentrum für Klimaforschung der Universität Bern organisierte Konferenz ist die zehnte Ausgabe des wissenschaftlichen Anlasses. Erstmals ausgerichtet wurde die Konferenz 1981 als „Bern CO2-Symposium“, an dem rund 40 Wissenschaftler teilnahmen und sich über CO2-Messungen in der Atmosphäre austauschten. Die Teilnehmenden zeigten sich besorgt über die menschengemachte Störung des Klimas. Zu ihrem Jubiläum kam die Konferenz, die alle vier Jahre durchgeführt wird, nun also wieder in die Region Bern zurück. Sie findet vom 21. bis am 25. August 2017 im Kongresszentrum Kursaal Interlaken statt. Eine der Konferenzexkursionen führt in die Hochalpine Forschungsstation auf dem Jungfraujoch, einem wichtigen Knotenpunkt im internationalen Netzwerk zur Überwachung der CO2-Konzentration.

->Quelle: unibe.ch/wissenschaftliche grundlagen fuer erfolgreiche klimapolitik