Energiewendegipfel gibt Einblick in Agenda für integrierte Energiewende

dena-Kongress: Kuhlmann plädiert für Fokus auf CO2-Reduzierung

Einen Tag vor Beginn des Kongresses der Deutschen Energie-Agentur (dena) am 20.11.2017 in Berlin hat der Vorsitzende der dena-Geschäftsführung, Andreas Kuhlmann, dafür plädiert, in der Energiewende den Fokus auf die Reduzierung von Treibhausgasemissionen zu richten.

[note „Durch die Sondierungsgespräche der Jamaika-Parteien und die UN-Klimakonferenz steht die Energiewende wieder oben auf der politischen Agenda. Wichtig ist jetzt, dass wir uns nicht in Debatten über Einzelmaßnahmen verstricken und damit die Perspektive verengen. Das große Ziel ist eine nahezu emissionsfreie Volkswirtschaft im Jahr 2050. Mit welchen Technologien und Geschäftsmodellen wir dieses Ziel erreichen, kann heute niemand genau sagen; aber wir können heute die Voraussetzungen dafür schaffen, dass innovative Unternehmen diese Technologien und Geschäftsmodelle entwickeln.

CO2– und Wasserdampfausstoß im Berliner Nordwesten – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Wir brauchen einen neuen ökonomischen Rahmen, der den Markt konsequent auf die Reduzierung von CO2-Emissionen ausrichtet. Überall sind Innovationen gefragt, in Energie, Industrie, Gebäude, Verkehr und über die Sektoren hinweg. Das historisch gewachsene System aus technologiespezifischen Steuern, Umlagen und Abgaben ist zu einem Dschungel angewachsen, der die Entwicklung hemmt. Mit einem neuen ökonomischen Rahmen können wir das System vereinfachen und klare Anreize für die Reduktion von CO2-Emissionen setzen. Innerhalb dieses Rahmens können Unternehmen im Wettbewerb nach den besten Lösungen für Klimaschutz und integrierte Energiewende suchen. Das wäre ein großer Wurf. Darauf sollten wir unseren Mut und unsere Gestaltungskraft konzentrieren. Dieser Ansatz müsste auch für alle Jamaika-Parteien attraktiv sein, denn er bringt mehr Marktwirtschaft (FDP), mehr Fokussierung auf Klimaschutz (Grüne) und eine Zukunftsperspektive für den Industriestandort Deutschland (CDU/CSU).

Der dena-Kongress kommt deshalb gerade zur rechten Zeit. Als erster Energiewendegipfel nach der Bundestagswahl bietet er die Gelegenheit, die Debatte zu vertiefen, das Bewusstsein für die Herausforderungen zu schärfen und neue Partnerschaften aufzubauen. Viele Akteure haben sich in den letzten Wochen eingebracht, um der Debatte über die Zukunft der Energiewende Impulse zu geben – die dena zum Beispiel mit der Leitstudie Integrierte Energiewende, der Gebäudestudie, der E-Fuels-Studie, der Studie über Alternativen zur Finanzierung des EEG und, gemeinsam mit 15 Energie- und Klimaschutzexperten, mit einer Initiative zur Bepreisung von CO2. Viele dieser Akteure kommen auf dem dena-Kongress zu Wort. Gleichzeitig zeigen wir, welche Erfolgsprojekte die Energiewende bereits hervorgebracht hat. Und wir bieten eine Bühne für Start-ups und Unternehmen, die ihre Geschäftsideen für Energiewende und Klimaschutz präsentieren.“]

dena-Kongress am 20./21.11.2107: zwei Tage volles Energiewendeprogramm

Dazu erklärt dena-Pressesprecher Philipp Prein: „Am ersten Tag des dena-Kongresses stehen die zentralen Herausforderungen für Politik und Wirtschaft im Mittelpunkt: Wie sieht der Weg zu einem integrierten Energiesystem aus? Welche Transformationspfade muss Deutschland einschlagen, um seine Klimaschutzziele zu erreichen? Hierzu werden unter anderem Sprecher der neuen Bundestagsfraktionen Stellung beziehen. Andreas Kuhlmann wird Zwischenergebnisse aus der Leitstudie Integrierte Energiewende vorstellen. Führende Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft werden über den ökonomischen Rahmen der Energiewende diskutieren.

Der Schwerpunkt des zweiten Kongresstags liegt auf neuen Geschäftsmodellen, smarten Lösungsansätzen und Best-Practice-Beispielen für die Umsetzung der Energiewende. Thematisiert werden unter anderem nachhaltige Stadtentwicklung, Digitalisierung sowie energetische Gebäudesanierung und Infrastruktur. Im Rahmen des Kongresses wird die dena den internationalen Energy Efficiency Award für herausragende Energieeffizienzprojekte verleihen. Bei der Abendveranstaltung am 20. November werden die deutschen Finalisten des internationalen Wettbewerbs Start Up Energy Transition (SET) ihre innovativen Geschäftsmodelle präsentieren und Experten über die Perspektiven für den internationalen Klimaschutz diskutieren. Für die zweite Runde des SET Award hat die dena kürzlich auf der UN-Klimakonferenz in Bonn die Bewerbungsphase eröffnet.

->Quelle: Deutsche Energie Agentur.de/meldungen/2017