Elektromobilitäts-Förderung ungenügend

Keine Energiewende ohne Verkehrswende – Studie beleuchtet Voraussetzungen für Durchbruch der Elektromobilität

Deutschland soll zum Leitmarkt für Elektromobilität werden: Davon ist bisher nichts zu spüren, aktuell hat China die Nase vorn. Damit sich die Stromer hierzulande besser verkaufen, muss die Politik vor allem bestehende Unsicherheiten ausräumen. Eine Studie des Kompetenzzentrums Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge an der Universität Leipzig benennt ganz konkrete Maßnahmen. Dabei bewerten sie ordnungspolitische Maßnahmen höher als Kaufprämien, wie Prof. Johann Nagengast am 16.02.2018 für das Portal Energyload schreibt.

Elektromobilitätsstrategie – Januar 2018 – Titel © Kompetenzzentrum Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur u. Daseinsvorsorge e.V.

Das Hauptproblem: Markt nicht kalkulierbar

Für die Delphi-Studie „Elektromobilitätsstrategie der Bundesregierung – Herausforderungen und Hemmnisse“ befragte das Kompetenzzentrum in Kooperation mit BDO und weiteren Partnern unabhängige Experten verschiedener Institutionen zum Thema Elektromobilität. Das größte Problem ist demnach, dass der Markt nicht kalkulierbar ist, was zu Unsicherheit bei Industrie und Verbrauchern führt. Das Fazit: Politische Maßnahmen könnten die Elektromobilität fördern, doch die bisherigen Ansätze reichen nicht aus. Das sieht man deutlich an der Kaufprämie für Elektroautos, die nicht zu einem nennenswerten Anstieg der Verkaufszahlen geführt hat.

Deshalb schlagen die befragten Experten eine Reihe von Maßnahmen vor: Sie empfehlen kurzfristige Zielsetzungen für CO2-Emissionen und temporäre Regulierungsmaßnahmen für Verbrennungsmotoren, zum Beispiel partielle Fahrverbote in Städten. Mittelfristig erachten sie bei den Verbrauchern Kaufanreize, Steuererleichterungen und potentielle Zulassungsverbote für Verbrenner als sinnvoll. Langfristig könnten Zulassungsquoten für die Hersteller die Trendwende unterstützen. Für den Erfolg der Elektromobilität spielt den Befragten zufolge auch das Thema Sektorenkopplung eine große Rolle, also die Verzahnung von Energiewende und Verkehrswende. Elektroautos sollten mit grünem Strom geladen werden und sind umgekehrt darauf angewiesen, dass immer genug Strom im Netz zur Verfügung steht.

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