Verbraucher bezahlen Energiewende

Konsumentenschützer kritisieren hohe Strompreise

Neubau mit PV-Dach im Schwarzwald – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert einen Neustart in der Finanzierung der Energiewende: Denn die Bundesbürger zahlen nach Ansicht der Verbraucherschützer zu viel für Strom. „Verbraucher sind immer noch die Zahlmeister der Energiewende“, erklärte vzbv-Chef Klaus Müller am 14.03.2018 einer Medienmitteilung zufolge. Eine gerechte Verteilung der Kosten sei überfällig und Aufgabe der großen Koalition.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert einen Neustart in der Finanzierung der Energiewende: Denn die Bundesbürger zahlen nach Ansicht der Verbraucherschützer zu viel für Strom. „Verbraucher sind immer noch die Zahlmeister der Energiewende“, erklärte vzbv-Chef Klaus Müller am 14.03.2018 einer Medienmitteilung zufolge. Eine gerechte Verteilung der Kosten sei überfällig und Aufgabe der großen Koalition.

„Verbraucher leisten einen zentralen Beitrag zur Energiewende“, so Müller, „doch sie müssen finanziell entlastet und als Prosumenten aktiver beteiligt werden, damit die Energiewende ein Erfolg wird.”

Die Ausnahme energieintensiver Betriebe von der Umlage für Erneuerbare Energien sollte nicht über den Strompreis, sondern künftig aus Steuermitteln finanziert werden. Außerdem sollte die Stromsteuer weitgehend abgeschafft werden.

Befreiung energieintensiver Unternehmen vom Netzentgelt – Grafik © vzbv auf Basis BNetzA-Monitoringbericht (2017 voläufig)

Müller plädierte dafür, die Befreiung von Netzentgelten für Unternehmen aufzuheben. Das könnte die Strompreise senken. Die Energiewende sei zwar richtig gewesen, sagte der vzbv-Chef. „Damit sie ein Erfolg wird und der große Rückhalt in der Bevölkerung nicht schwindet, brauchen wir einen verbraucherfreundlichen Neustart.“

Die vzbv-Forderungen/Vorschläge im einzelnen:

  1. Ein Teil der EEG-Umlage in Höhe der Ausnahmen für energieintensive Unternehmen, sollte aus Steuermitteln finanziert werden. Das könnte gerade auch einkommensschwache Haushalte entlasten.
  2. Die Stromsteuer sollte weitgehend abgeschafft werden. Damit könnte der Strompreis für alle Verbraucher gesenkt werden.
  3. Die Netzentgeltbefreiung für Unternehmen sollte aufgehoben werden. Das könnte zu einem sinkenden Strompreis für die Verbraucher führen.

Und das noch: Lücken im Koalitionsvertrag schließen

Es gebe noch einige weitere Baustellen, die aus verbraucherpolitischer Sicht zu lange brach gelegen seien. Neben einer gerechteren Kostenverteilung sollte sich der neue Wirtschaftsminister Peter Altmaier für eine deutlich höhere (als die geplante) steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung stark machen. Zudem bedürfe es einer Beteiligung von mehr Verbrauchern, die selbst Energie erzeugen, speichern und verkaufen wollen. Auch das Fernwärmerecht müsse verbraucherfreundlich aktualisiert werden. Müller: „Die neue Bundesregierung muss die Lücken im Koalitionsvertrag jetzt schließen und Verbraucher in den Mittelpunkt der Energiewende stellen.“

40 Jahre Energieberatung für Verbraucher

Eine effiziente Energienutzung ist ein Weg, steigende Energiekosten in den Griff zu bekommen. Die unabhängige Energieberatung der Verbraucherzentrale kläre Verbraucher seit nunmehr 40 Jahren auf, wie sie Energie und Geld sparen könnten. „Die Energieberatung der Verbraucherzentrale bietet das größte interessenneutrale Beratungsangebot zum Thema Energie in Deutschland“, so Christiane Dudda, Gesamtprojektleiterin Energieberatung der Verbraucherzentrale. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert das Beratungsangebot bereits seit 1978.

Jedes Jahr werden mehr als 100.000 Haushalte zu allen Energie-Themen unabhängig und neutral beraten. Anlässlich des Jubiläums findet am 15. März 2018 ein Festakt in Berlin statt. Bundesweite Aktionen laden das ganze Jahr über dazu ein, das Beratungsangebot der Energieberatung zu entdecken. Mehr Informationen erhalten Sie auf den Webseiten der Verbraucherzentralen.

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