Sonnige Zeiten für Solarkraftwerke

Neue Solarstrom-Kapazitäten stellen 2017 selbst Gesamtzuwachs an Kohle, Gas und Kernkraft in den Schatten

Der jährliche gemeinsame Bericht des Frankfurt School-UNEP Collaborating Centre, UN Environment und Bloomberg New Energy Finance an der Frankfurt School of Finance & Management wurde am 05.04.2018 vorgestellt. Er zeigt, dass weltweit die Solarenergie die Investitionen in Erneuerbare Energien anführt. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gefördert.

Globale Trends bei Investitionen in erneuerbare Energien 2018 – Titel -Frankfurt School-UNEP Centre – Bloomberg New Energy Finance – UN Environment

Solarenergie dominiert weltweit die Investitionen in neue Energieerzeugung

  • Solar-Investitionen liegen in 2017 mit 160,8 Milliarden US-Dollar 18 Prozent über den Vorjahresinvestitionen. Sie übertreffen damit die gesamten Neuinvestitionen in Kohle-, Gas- und Kernenergiekapazitäten.
  • Hinter diesem Anstieg steht im wesentlichen China. Mit 86,5 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 58 Prozent, erfolgten mehr als die Hälfte der weltweiten Solar-Investitionen in China.
  • Die weltweiten Investitionen in erneuerbare Energie insgesamt (ohne große Wasserkraft) steigen leicht (um 2 Prozent) auf 279,8 Milliarden US-Dollar. Solarenergie kommt weltweit auf einen Rekord-Anteil von 57 Prozent. Ein wichtiger Schritt zur Erreichung der Klimaziele.
  • In Deutschland sinken die Investitionen 2017 um 35 Prozent auf 10,4 Milliarden US-Dollar. Dahinter steht ein Investitionsrückgang von 42 Prozent in Windenergie auf 7,9 Milliarden US-Dollar.

Rekord-Investitionen in China – Abwärtstrend in Deutschland und Europa

Die globalen Investitionen in erneuerbare Energien steigen 2017 gegenüber dem Vorjahr leicht um 2 Prozent auf rund 280 Milliarden US-Dollar. Der moderate Anstieg ist jedoch das Ergebnis von stark gegenläufigen Trends in verschiedenen Weltregionen: Einem Investitionsboom in China (plus 31 Prozent auf etwa 126,6 Milliarden US-Dollar) stehen schwächere Investitionen in den USA (minus 6 Prozent auf 40,5 Milliarden US-Dollar) und ein starker Rückgang in Europa gegenüber (Deutschland minus 35 Prozent auf 10,4 Milliarden US-Dollar und Großbritannien sogar minus 65 Prozent auf 7,6 Milliarden US-Dollar).

Rund um den Globus wurden 160,8 Milliarden US-Dollar in neue Solarkraftwerke investiert, etwa 57 Prozent der letztjährigen Gesamtinvestitionen in erneuerbaren Energien (ohne große Wasserkraft). Sie übertreffen damit die Neuinvestitionen in Kohle-, Gas- und Kernenergiekapazitäten gemeinsam mit schätzungsweise 103 Milliarden US-Dollar. Weltweit ging in 2017 ebenfalls mehr solare Kraftwerkskapazität ans Netz als Kohle-, Gas- und Kernkraft zusammen genommen.Den Boom in China, das in 2017 fast die Hälfte (etwa 45 Prozent) der weltweiten Investitionen in erneuerbare Energie überhaupt erbringt, treibt entsprechend vor allem ein Rekordwachstum bei den Solar-Investitionen. Diese wachsen um 58 Prozent über das Vorjahresniveau auf 86,5 Milliarden US-Dollar. Mit etwa 53 Gigawatt wurden 2017 allein in China mehr Solarkapazitäten in Betrieb genommen als im gesamten Rest der Welt.

Diese und weitere aktuelle Daten und Trends zu Investitionen in Erneuerbare Energien liefert der „Global Trends in Renewable Energy Investment“ Report 2018 (GTR). Ein gemeinsamer Bericht des Frankfurt School-UNEP Collaborating Centre, Bloomberg New Energy Finance und UN-Environment, unterstützt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU).

In Europa ist der Investitionsrückgang bei den Erneuerbaren deutlich durch sinkende Kraftwerkinvestitionen in England und Deutschland geprägt. In England wurde etwa nur ein Offshore-Windpark finanziert (in 2016 waren es noch vier große Projekte). In Deutschland wird die Zurückhaltung zumindest teilweise der Umstellung der staatlichen Förderung zugeschrieben.

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