Sonnige Zeiten für Solarkraftwerke

Strukturwandel im Gange

„Auch wenn der Motor bei den Erneuerbaren in Deutschland und Europa etwas stottert: Der Strukturwandel ist weltweit in Fahrt, die Technologien sind auf einem guten Weg“, erklärt Ulf Moslener, Mitherausgeber des Reports und Wissenschaftlicher Leiter des Frankfurt School-UNEP Collaborating Centre, „Jetzt müssen die Strom-Marktstrukturen fit gemacht werden, damit mehr Investitionen sowohl in erneuerbare Energie, als auch zum stabilen Netzbetrieb möglich werden.“

Die Kosten von Photovoltaik und Windkraftanlagen sinken. Entsprechend werden Standortfaktoren wie Wind und Sonne wichtiger: Die Investitionen in Australien steigen auf mehr als das Doppelte (8,5 Milliarden US-Dollar) und Mexico erreicht in 2017 die Top-10 mit einer Verachtfachung der Investitionen auf rund 6 Milliarden US-Dollar. Jeweils begleitet von politischen Initiativen.

Trotz dieser positiven Entwicklung verdeutlicht der derzeitige Anteil von Erneuerbaren Energien in Höhe von 12,1 Prozent an der tatsächlichen Stromproduktion, dass der Weg hin zu einer dekarbonisierten, klimaneutralen Wirtschaft noch weit ist. Der gegenwärtig pro Jahr erzeugte Strom auf Basis von erneuerbaren Energieträgern entspricht in etwa der Vermeidung von 1,8 Gigatonnen Kohlendioxid – ungefähr die gesamten Emissionen des Transportsystems in den USA.

„Wir müssen den Wandel hin zu einer klimaneutralen Wirtschaftsweise insgesamt im Blick behalten“, betont Silvia Kreibiehl, Ko-Leiterin des FS-UNEP Collaborating Centre, „und da ist es wichtig, die Investitionen in erneuerbare Energie und den Rückzug aus der Kohle zusammen zu denken und kohärente Regulierungsansätze zu verfolgen. Dies gilt auch über den Stromsektor hinaus.“

Der „Global Trends in Renewable Energy Investment“ Report 2018 (GTR) steht zum kostenfreien Download zur Verfügung.

Ulf Moslener ist Professor für Umweltökonomie & Sustainable Energy Finance an der Frankfurt School. In Lehre und Forschung beschäftigt er sich mit der Ökonomik des Klimawandels und der Finanzierung klimafreundlicher Energiesysteme. Er arbeitet zum Thema „Green Finance“ sowohl im privatwirtschaftlichen als auch im UN-Kontext. Er studierte zunächst Physik in Bonn, Heidelberg und schließlich als Stipendiat der Rotary Foundation an der Cornell University, USA. Für seine Diplomarbeit beschäftigte er sich am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg mit Atomfallen und Quantenoptik. Nach dem Physik-Diplom promovierte er in den Wirtschaftswissenschaften am Graduiertenkolleg „Umwelt- und Ressourcenökonomik“ der Universitäten Heidelberg und Mannheim. Nach der Promotion arbeitete er am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim zu Fragestellungen in der Umweltpolitik, internationalen Klimapolitik und Energiewirtschaft. Im Rahmen eines Forschungsaufenthaltes bei „Resources for the Future“ – einem renommierten Think-Tank zu Umwelt-Ökonomischen Fragen – in Washington D.C., arbeitete er verstärkt zur US-amerikanischen Klimapolitik. Später arbeitete er als Senior Economist bei der KfW Bankengruppe in der internationalen Finanzierung nachhaltiger Energiesysteme. www.fs.de/moslener

Christine Grüning ist Senior Projektmanagerin am Frankfurt School – UNEP (United Nations Environment Programme) Collaborating Centre for Climate & Sustainable Energy Finance. Sie beschäftigt sich mit Umweltökonomie, Betriebswirtschaftslehre und Politik mit einem besonderen Fokus auf die Finanzierung von Erneuerbarer Energie und Klimafragen. Als Projektmanagerin führt Christine Grüning Trainings im Bereich Klimaanpassung und Minderung durch und verbindet in ihrer Forschungsarbeit praktische Anwendungen und Implikationen mit politisch relevanten Fragestellungen. Sie forscht zu Barrieren für Klimainvestitionen, Marktschwächen, der Finanzierung von Projekten zur Klimaanpassung und Minderung, sowie ergebnisbasierter Klimafinanzierung. Christine Grüning hat einen Diplomabschluss in International Business Administration von der Europa Universität Viadrina Frankfurt (Oder), einen Bachelor-Abschluss in Financial Studies der Manchester Metropolitan University und einen MBA von der Universidad Católica de Córdoba in Argentinien. 2010 wurde sie magna cum laude an der Europa Universität Viadrina Frankfurt (Oder) zum Thema Internationale Klimaverträge promoviert.

[note Das UNEP Collaborating Centre „Climate & Sustainable Energy Finance” an der Frankfurt School

Aufgabe und Ziel des Centre ist es, kosteneffiziente Wege und Instrumente zur Reduktion von CO2-Emissionen zu entwickeln, Investitionen in nachhaltige Energien zu mobilisieren und die jeweiligen Märkte – vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern – zu stärken. Das FS-UNEP Centre arbeitet hierfür mit Finanzinstitutionen zusammen, um technisches Know-how sowie innovative Finanzierungsansätze für Unternehmen und Endverbraucher zu entwickeln. Kernaktivitäten sind die Übernahme von Beratungsprojekten, Aus- und Weiterbildung sowie Forschung. Damit deckt das Centre alle Aktivitäten eines modernen Think and Do Tanks für globale Fragestellungen der Klimafinanzierung und Nachhaltige-Energie-Investitionen ab. Die Frankfurt School verfügt über langjährige und breite Erfahrungen mit Forschungs-, Beratungs- und Trainingsprojekten zu allen Fragen der Entwicklungsfinanzierung in Entwicklungs- und Schwellenländern. Damit stärkt sie den Finanzsektor vor Ort und übernimmt Beratungs- und Trainingsmandate zu Energieeffizienz- und Erneuerbare-Energiefragen in aller Welt.]

->Quelle: Frankfurt-School.de/global-trends-renewables-2018