Shell will grün werden

Drei strategische Ziel vom CEO

Shell-Vorstandsvorsitzender Ben van Beurden zählt drei strategische Ziele auf:

  1. einen Investment Case von Weltrang anzubieten und in Bezug auf den Total Shareholder Return die Nummer eins der Branche zu sein
  2. durch den Übergang zu kohlenstoffarmer Energie zu wachsen, indem der Bedarf an mehr und sauberer Energie gedeckt wird, und in Anlagen zu investieren, die im Energiesystem der Zukunft finanziell belastbar bleiben.
  3. Das dritte sei, „den gesellschaftlichen Auftrag weiterzuführen, um einen echten Beitrag zum Leben der Menschen zu leisten“ – also: „ein verantwortungsbewusstes Energieunternehmen zu sein, das sich um Mensch und Umwelt kümmert“.

Die Energiewende bedeutet für Shell, zu mehr Offenheit gegenüber klimabezogenen Risiken und Chancen bereit zu sein. Um sich auf eine längerfristige Anpassung vorzubereiten, analysierte Shell die finanzielle Belastbarkeit seines Geschäfts bis zum Ende des nächsten Jahrzehnts anhand von Ölpreisen, die auf Grundlage von Annahmen über Wirtschaftswachstum, Regierungspolitik, Verbraucherwahlen und technologische Entwicklungen ermittelt wurden. In fernerer Zukunft würden „die Wahl der Verbraucher, die Regierungspolitik und der technologische Fortschritt die Entwicklung des Energiesystems in einer Weise beeinflussen, die weitreichend, aber nicht präzise vorhersehbar sein wird“. Wenn die Gesellschaft die Ziele von Paris einhalten wolle, muss sie – so der Shell-Bericht wenig überraschend – bis 2070 aufhören, die energiebedingte CO2-Menge in der Atmosphäre weiter zu erhöhen. „Das wird wahrscheinlich bedeuten, dass wir den CO2-Fußabdruck unserer Energieprodukte bis zur Mitte des Jahrhunderts um etwa die Hälfte reduzieren müssen.

Van Beurden sieht „viele Möglichkeiten, dieses Ziel zu erreichen. Dazu gehören die Reduzierung der Emissionen aus dem eigenen Betrieb und die Veränderung des Produktmixes, den wir an unsere Kunden verkaufen. Das wird unser gesamtes Portfolio verändern. Es wird wahrscheinlich mehr Erneuerbare Energie, Biokraftstoffe und Ladestationen für Elektrofahrzeuge bedeuten, mehr Erdgas für Strom, Industrie und Verkehr, weitere Fortschritte bei der Technologie zur sicheren Abtrennung und Speicherung von Kohlenstoff unter Tage ermöglichen und zur Entwicklung natürlicher Kohlenstoffsenken wie Wälder und Feuchtgebiete beitragen, um die Emissionen zu kompensieren, die für die Gesellschaft schwerer zu vermeiden sind.“

Der Shell-CEO  erwartet, „dass wir auch weiterhin in eine nachhaltige Öl- und Gasversorgung investieren werden, um den weltweit steigenden Energiebedarf zu decken.“ In Bezug auf die Pariser Klimaziele zeigte er sich überzeugt, „dass die Gesellschaft über das Wissen verfügt und es technisch möglich ist, eine Welt zu erreichen, in der die globale Erwärmung auf weit unter zwei Grad Celsius begrenzt ist“. Van Beurden schließt mit der Zusicherung: „Wir werden Fortschritte bei der Verwirklichung der Ziele des Pariser Abkommens unterstützen, darüber informieren und sie fördern. Und wir wollen auch in Zukunft hohe Renditen für unsere Aktionäre erwirtschaften.“

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