Reaktion auf Kündigung meist die Ausnahme
Deutschlands Energiewirtschaft ist im Wandel. Langjährig etablierte Energieversorger sehen sich mit einer wachsenden Anzahl neuer Anbieter konfrontiert, die auf den Markt drängen und um neue Kunden werben. Von den knapp 1.300 Energieversorgern in Deutschland bieten mittlerweile 92% Stromtarife für private Haushalte an wie die neue Studie „Energieversorger in der Energiewende 2018“ des Bonner Markt- und Wirtschaftsforschungsunternehmens EuPD Research offenlegt.
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Konkurrenzsituation im Strommarkt sowie hoher Preistransparenz zwischen den Anbietern zeigt eine aktuelle Befragung von EuPD Research, dass einzig ein kleiner Anteil der Energieversorger auf die Kündigung von Kunden aktiv reagiert. Demnach haben 42% der Stromanbieter im Nachgang der Vertragskündigung den Kontakt zum Kunden gesucht, um diesen nach dessen Gründen zu befragen. Von den Stromkunden, die ihren Anbieter gekündigt haben, wurde lediglich jedem siebten Kunden ein verbessertes Angebot unterbreitet, um den Kunden zu einer Vertragsverlängerung zu bewegen.
Im Zeitverlauf lässt sich erkennen, dass der Kundenkontakt von Seiten der Energieversorger im Zuge der Vertragskündigung durch den Kunden zugenommen hat. Während Stromkunden bei einer Kündigung vor mehr als 3 Jahren in zwei Drittel der Fälle keine Reaktion ihres Stromanbieters erhielten, suchte im vergangenen Jahr bereits jeder zweite Energieversorger bei den wechselwilligen Kunden aktiv das Gespräch.
Die Studie „Energieversorger in der Energiewende 2018“ stellt die Untersuchungsergebnisse einer Endkundenbefragung unter 501 Hausbesitzern sowie der Analyse aller knapp 1.300 deutschen Energieversorger hinsichtlich deren Energiewendeportfolios dar. Hierbei wird der Anspruch der privaten Endkunden dem tatsächlichen Angebot der Energieversorger hinsichtlich Produkten, Dienstleistungen und Informationen rund um die Energiewende gegenübergestellt. Initiatoren des Projektes Energiewende Award für Energieversorger sind das DCTI Deutsches CleanTech Institut, The smarter E Europe und EuPD Research. Weitere Informationen zur Studie erhältlich bei Saif Islam (islam[at]energiewende-award.de).