FAZ sieht Windenergie im Nachteil

Solarenergie wird günstiger – „Warum Windparks sich nicht mehr lohnen“

Provokant formulierte die Frankfurter Allgemeine Zeitung (Autor Niklas Zaboji) am 24.03.2019: „Artenschutz und lange Genehmigungsverfahren machen Windparks zu teuer“. Während Auktionen floppten, „reißen sich die Bieter um Solaranlagen“. Die Schlussfolgerung, schnell und schlicht: „Forscher meinen, die Politik müsse umsteuern.“

Rot für Windenergie-Zubau – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Laut Zaboji machen „lange Genehmigungsverfahren und zunehmende Rechtsstreitigkeiten“ Windparks für Investoren zunehmend unattraktiv. Zur Begründung zitiert der Autor aus einer „Analyse“ (in Wirklichkeit „Kurzbericht 14/2019) des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln, „die der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vorliegt“. Bei der jüngsten Wind-Onshore-Auktion seien durchschnittlich 6,1 ct/kWh geboten worden – ein Drittel mehr als vor einem Jahr und ein Fünftel mehr als für Solarparks geboten worden sei – die würden dagegen immer günstiger.

Dabei habe sich der Windstrom nicht verteuert. Dass zuletzt kein einziger Investor mehr weniger als 5,2 Cent bieten konnte, sei vielmehr laut IW-Analyse Folge sehr aufwändiger Genehmigungsverfahren. Hinzu komme, dass auch nach Genehmigungen noch Klagen möglich seien.

BWE: Mangelnde Teilnahme zeigt hohe Verunsicherung der Branche

Obwohl insgesamt 1.840 MW Onshore zur Teilnahme an der aktuellen Ausschreibung berechtigt waren, haben sich nur Projekte im Umfang von 499 MW beteiligt. Dies zeigte die Veröffentlichung der Zuschläge durch die Bundesnetzagentur am 15.02.2019. Das Wettbewerbsniveau für die erste Ausschreibung für Onshore-Windenergieanlagen 2019 war niedrig und setzte den bereits über mehrere Runden beobachteten Trend fort. Die Unterzeichnung betrug 30 Prozent. Der Branchenverband klagte denn auch über “eine hohe Verunsicherung” (siehe: solarify.eu/nur-499-mw-onshore-wind-in-erster-ausschreibung-2019-bezuschlagt).

IW-Energieökonom Frank Obermüller argwöhnt, die gesetzlich festgelegte Obergrenze könnte zu niedrig sein: Denn in der Auktion durften nicht mehr als 6,2 Cent gefordert werden. Zaboji: „Womöglich rechnen sich Windräder aus Investorensicht also erst mit einer Vergütung von 7 bis 8 ct/kWh.“ Aus dem schlanken „warum Windparks sich nicht mehr lohnen“, wurde ein „womöglich“. Fragen an Branchenvertreter ergeben denn „auch kein ganz klares Bild“. Beim Bundesverband Windenergie (BWE) habe man auf Investorenseite nämlich noch nicht festgestellt, dass 6 Cent Vergütung unwirtschaftlich wären. Allerdings verunsicherten die vielen Klagen gegen Windparks die Investoren. So sagte BWE-Präsident Hermann Albers der FAZ, derzeit steckten mehr als 10.000 Megawatt Wind Onshore in Verfahren fest. FAZ-Autor Zaboij erfuhr vom BWE, dass „Projekte im Umfang von 750 Megawatt in Verfahren steckten“.

Im Gegensatz zum Wind war Solarstrom in der ersten Auktion 2019 zweieinhalbfach überzeichnet. So war die ausgeschriebene Photovoltaik-Menge von 175 Megawatt zweieinhalbfach überzeichnet, sondern die und das bei einer durchschnittlichen Förderung von lediglich 4,8 Cent – halb so viel wie vor vier Jahren. IW-Ökonom Obermüller fordere daher „mehr Planungssicherheit durch schnelle und zuverlässige Genehmigungsverfahren für Windparks“, und die Ausschreibungsmenge anzupassen.

->Quelle und vollständiger Artikel: faz.net/warum-windparks-sich-nicht-mehr-lohnen-solarenergie-aber-schon