Kohlenstoff im Kreislauf

Aus Abgas wird Rohstoff: Carbon2Chem®-Laboreinweihung

„Wir führen den Kohlenstoff im Kreislauf“ – ein klares Motto für das Verbundprojekt Carbon2Chem® (C2C – siehe solarify.eu/carbon2chem-von-ccs-zu-ccu), in dem ein Konsortium aus Wirtschaft und Wissenschaft seit dem 27.06.2016 an Umsetzungskonzepten zur Reduzierung der CO2-Emissionen in der Industrie arbeitet –  unter anderem im am 07.03.2019 eingeweihten projekteigenen Carbon2Chem®-Labor auf dem Gelände des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT in Oberhausen.

Schneiden das rote Band durch: Ralf Güldenzopf (Stadt Oberhausen), Markus Oles (thyssenkrupp AG), Holger Ruland (CEC), MinDir Volker Rieke (BMBF – mit Schere), Görge Deerberg (Fh UMSICHT), Raoul Klingner (FhG), Eckhard Weidner (Fh UMSICHT) – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Betrieben wird das C2C-Labor gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion (MPI CEC). Im Labor haben alle Projektpartner von Carbon2Chem® die Möglichkeit, gemeinsam in den Labor- und Büroräumen zu arbeiten. Die experimentellen Ergebnisse dienen u. a. als Grundlage für die Versuche mit Realgasen im am 20.09.2018 eingeweihten  Technikum des Projektes. (siehe: solarify.eu/weltpremiere-fuer-carbon2chem) Durch cross-industrielle Produktionsnetzwerke soll das CO2 unter wirtschaftlichen Randbedingungen als Rohstoff für die chemische Produktion genutzt und so der Bedarf an fossilen Rohstoffen im System gesenkt werden.

Bei Carbon2Chem® arbeitet ein Konsortium aus Industrie und Forschung daran, Hüttengase aus der Stahlproduktion als Rohstoffquelle für die chemische Industrie zu erschließen. Im projekteigenen Labor arbeitet C2C auf 500 Quadratmetern und an 30 Büroarbeitsplätzen gemeinsam an Verfahren zur Gasreinigung sowie zur Produktion von Methanol und höheren Alkoholen. Die im Oberhausener Labor entwickelten Ergebnisse bilden die wissenschaftliche Basis für die Arbeiten mit den realen Hüttengasen im Carbon2Chem®-Technikum am Stahlstandort in Duisburg. Hier ist es erstmalig gelungen, 2018 Methanol und 2019 Ammoniak (siehe: solarify.eu/ammoniak-aus-huettengasen) unter industriellen Realbedingungen aus Hüttengasen zu erzeugen.

Carbon2Chem® ist ein Großprojekt, in dem die 17 Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft eine Technologie erarbeiten, die bei einer großtechnischen Umsetzung rund 20 Millionen Tonnen der jährlichen CO2-Emissionen der deutschen Stahlbranche wirtschaftlich verwertbar machen kann. Die Technologie ist auch in anderen CO2-intensiven Industrien einsetzbar. Carbon2Chem® wird vom BMBF mit rund 63 Millionen Euro gefördert.

Folgt: Carbon2Chem®-Labor Kooperationsort für gemeinschaftliche Forschung