„Unverhältnismäßige“ Medienpräsenz

Klimaleugner werden häufiger zitiert als Klimaforscher

Die sogenannten Klimawandelleugner –  Menschen, die an der Tatsache zweifeln, dass der Mensch im Zuge der Industrialisierung durch Emissionen an  Treibhausgasen aus Fabriken, Verkehr und Landwirtschaft maßgeblich und nachweislich  das Klima auf der ganzen Erde auf gefährliche Weise verändert – hätten sich „zu einer lauten Stimme innerhalb von Politik und Wissenschaftskommunikation“ entwickelt, schreiben die Forscher im  Fachmagazin Nature Communications (Petersen et al., 2019). Näheres zur wissenschaftlichen Untersuchung der Klimawandel-Leugner-Medienpräsenz in zeit online vom 15.08.2019.

Extremwetter über Berlin – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Das Team um den Hauptautor Alexander Petersen von der University of California hatte 100.000 Artikel analysiert, die zwischen den Jahren 2000 und 2016 erschienen waren. Dabei untersuchten sie, wie häufig 386 ausgewählte Klimawandelskeptiker, darunter Wissenschaftler, Wirtschaftsvertreter und Politiker, zitiert oder erwähnt wurden. Wenn diese Menschen selbst Verfasser der Artikel waren, wurde auch das mitgezählt. Dem stellte das Forscherungsteam die Erwähnungen von 386 renommierten Klimaforschern gegenüber. …

Abstract aus Nature Communications

„Wir stellen 386 prominente Klimawandelgegner 386 erfahrenen Wissenschaftlern gegenüber, indem wir ihre digitalen Fußabdrücke in ?200.000 Forschungspublikationen und ?100.000 englischsprachigen Artikeln in digitalen und gedruckten Medien über den Klimawandel verfolgten. Der Vergleich dieser Personen vor dem gleichen Hintergrund erleichtert die Quantifizierung von Unterschieden in der Medienpräsenz und der wissenschaftlichen Autorität und die Identifizierung von Organisationsmustern innerhalb ihrer Partnernetzwerke. Hier zeigen wir im direkten Vergleich, dass Gegner in 49% mehr Medienartikeln vertreten sind als Wissenschaftler. Wenn wir jedoch die Sichtbarkeit nur in den Mainstream-Medienquellen vergleichen, beobachten wir nur ein 1%iges Mehr an Sichtbarkeit, was objektiv die Verdrängung professioneller Mainstream-Quellen durch die Verbreitung neuer Medienquellen zeigt, von denen viele zur Produktion und zum Konsum von Desinformationen im Bereich des Klimawandels beitragen. Diese Ergebnisse zeigen, warum Klimawissenschaftler ihre Autorität im wissenschaftlichen und öffentlichen Diskurs verstärkt einsetzen sollten und warum professionelle Journalisten und Redakteure die unverhältnismäßige Aufmerksamkeit, die den Konträren geschenkt wird, korrigieren sollten.“

Folgt: Einführung – anthropogene Ursache von überwältigender Klimaforscher-Mehrheit unterstützt