„Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen“ mit konkreten Projekten

Neues Wasserstoff-Forschungszentrum Fraunhofer Hydrogen Laboratory Görlitz (HLG)

Beispiel: Das neue Wasserstoff-Forschungszentrum Fraunhofer Hydrogen Laboratory Görlitz (HLG) – es kann jetzt geplant werden. Görlitz soll damit zu einem Kompetenzzentrum für Wasserstoff werden. Die Fraunhofer-Gesellschaft und Siemens wollen Wasserstoff-Erzeugung, -Speicherung und -Nutzung untersuchen. Kretschmer sieht darin eine große Chance für neue Industrie-Arbeitsplätze in der Stadt und der Lausitz als einer der Braunkohle-Regionen in Deutschland, der im Zuge des Kohleausstieg bis 2038 ein Strukturwandel bevorsteht.

„Für Görlitz und die Lausitz bieten innovative Speicher- und Wasserstofftechnologien eine große Chance für neue Industrie-Arbeitsplätze. Siemens, Fraunhofer, die Hochschulen und Unternehmen in der Region wollen diesen Weg in die Energietechnik der Zukunft gemeinsam gehen. Im Juli hatten wir dazu eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, heute leistet der Freistaat wie versprochen seinen Beitrag“, sagte Kretschmer.

Siemens, der Freistaat Sachsen und die Fraunhofer-Gesellschaft hatten am 15.07.2019 in Görlitz eine Absichtserklärung unterzeichnet, um den Standort langfristig zu stärken und den Strukturwandel in der Lausitz zu unterstützen. Dabei soll auf dem Siemens-Werksgelände in Görlitz ein Innovationscampus und „Start-Up-Accelerator“ entstehen – Ziel ist es, weitere Technologie- und Industrieunternehmen, Start-ups sowie Forschungsinstitute anzusiedeln. Der Fokus liegt dabei auf Digitalisierung, Automatisierung, Energietechnik und innovativen Werkstoff- und Fertigungstechnologien. Insgesamt wollen die Partner im ersten Schritt rund 30 Millionen Euro für den Ausbau des Standortes bereitstellen. In den nächsten fünf Jahren sollen dort etwa 100 neue, hochqualifizierte Arbeitsplätze entstehen.

Das sächsische Görlitz erhält einen „Leuchtturm wissenschaftlicher Exzellenz“, erklärte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek bei der Eröffnung des neuen Fraunhofer Hydrogen Laboratory Görlitz (HLG). Die Fragen seien drängend und vielfältig:
–  Was können wir über den mikroskopischen Aufbau einzelner Moleküle, Zellen und Proteine lernen – um so zum Beispiel den Krebs besser zu bekämpfen?
–  Wie können wir atomare Prozesse verstehen und kontrollieren – um so zum Beispiel neue Materialien zu entwickeln?
–  Wie machen wir autonomes Fahren sicherer?
–  Welche Auswirkungen wird der Klimawandel in fünfzig Jahren haben?

Das „Fraunhofer Hydrogen Laboratory Görlitz“ ist ein Baustein dieses Konzeptes. In dem noch zu gründenden Labor sollen einzelne Komponenten entlang der Wasserstoffwertschöpfungskette Power to Hydrogen to Power (P2H2P) bis zur industriellen Reife weiterentwickelt werden. Die möglichen Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Test und Validierung der Wasserstofferzeugung durch Elektrolyse, der Wasserstoffspeicherung (Verflüssigung, Gasspeicher) bis hin zur energetischen H2-Nutzung (Rückverstromung) durch stationäre und mobile Brennstoffzellensysteme sowie Gasturbinen.

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