Mutigere Entlastung bei Strompreisen notwendig

Einzelhandel und Verbraucherschützer kritisieren Konjunkturpaket der Bundesregierung

„Die Richtung stimmt. Handel und Verbraucher müssen beim Strompreis entlastet werden. Das jetzt geplante Einfrieren der EEG-Umlage erzeugt aber weder einen spürbaren ökonomischen, noch einen deutlichen ökologischen Effekt“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Das Vorgehen sei zu mutlos, so werde lediglich ein weiterer Anstieg der Umlage verhindert. „Die privaten Verbraucher müssen beim Strompreis deutlich stärker entlastet werden, sonst zahlen sie bei der CO2-Bepreisung sogar drauf. Das wäre nicht akzeptabel“, so Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbandes am 12.06.2020.

Strompreis muss verbraucherfreundlicher werden – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Keine wirkliche Entlastung für Verbraucher

Die jetzt von der Bundesregierung geplante Entlastung durch eine Deckelung der EEG-Umlage auf 6,5 Cent pro Kilowattstunde im Jahr 2021 werde durch die Einführung des CO2-Preises mehr als aufgewogen. Die Deckelung der EEG-Umlage müsse folglich für eine echte Entlastung der Verbraucher auf niedrigerem Niveau erfolgen. Ansonsten würden Haushalte mit Gasheizung bei einem Stromverbrauch von beispielsweise 3.500 kWh pro Jahr zwar durch das Konjunkturpaket um 10,50 Euro entlastet, gleichzeitig allerdings durch die Einführung des CO2-Preises bei einem beispielhaften Gasverbrauch von 17.500 kWh mit 90 Euro zusätzlich belastet. Hinzu kämen noch entsprechende Mehrkosten für den Kraftstoffverbrauch, heißt es inder gemeinsamen Pressemeldung des vzbv und des HDE weiter.

Fünf Cent Strompreissenkung ergeben Ersparnis von 175 Euro im Jahr

Damit das Konjunkturpaket im Bereich Energie und Strom letztlich kein dickes Minusgeschäft für Handel und Verbraucher wird, fordern vzbv und HDE eine deutlich entschlossenere Absenkung des Strompreises. So könne ein Haushalt mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch bei einer Preissenkung von fünf Cent pro Kilowattstunde um rund 175 Euro im Jahr entlastet werden. Damit könne das Konjunkturpaket auch im Bereich Energie einen Beitrag zur Stärkung der Kaufkraft in der Coronakrise leisten und einen Vertrauensverlust bei der Einführung der CO2-Bepreisung vermeiden.

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