Startschuss für Forschungsnetzwerk Wasserstoff

Digitale Auftaktveranstaltung mit mehr als 1.000 Teilnehmern

Zum Start des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gegründeten Forschungsnetzwerks Wasserstoff fand am 30.09.2020 (im BMWi) eine digitale Auftaktveranstaltung mit mehr als 1.000 Teilnehmern statt. Damit sollte die Bedeutung der  Vernetzung von Wirtschaft, Forschung und Politik in Fragen der Erzeugung, Speicherung, Verteilung und sektorübergreifenden Nutzung von Wasserstoff unterstrichen werden, um den Transfer von innovativen Wasserstofftechnologien in den Markt zu beschleunigen.

Das Forschungsnetzwerk soll als ein Element der Nationalen Wasserstoffstrategie ein wichtiger Impulsgeber für die Forschungs- und Innovationspolitik im Wasserstoffbereich mit Fokus auf Anwendungsnähe und Praxistransfer werden.

Staatssekretär Andreas Feicht laut einer BMWi-Medienmitteilung: „Wasserstoff ist als Energieträger der Zukunft ein zentraler Baustein für den Klimaschutz und für eine erfolgreiche Energiewende. Mit der Nationalen Wasserstoffstrategie haben wir die Weichen dafür gestellt, dass Deutschland bei Wasserstofftechnologien weltweit eine Vorreiterrolle einnehmen wird. Mit den bewährten Instrumenten der Energieforschung leistet die Bundesregierung einen wichtigen Beitrag, um den Markthochlauf von Wasserstofftechnologien zu beschleunigen. Das neue Forschungsnetzwerk Wasserstoff des BMWi bringt hierfür die richtigen Akteure aus Wirtschaft, Forschung und Politik zusammen und bietet ein wichtiges Forum für die notwendige Vernetzung.“

Die Forschungsnetzwerke Energie sind ein Element des 7. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung unter Federführung des BMWi. Das Forschungsnetzwerk Wasserstoff wird durch das BMWi gefördert. Wegen der sektor- und ressortübergreifenden Bedeutung des Themas Wasserstoff sind zudem das BMVI sowie das BMWi beteiligt, deren Vertreter neben Wissenschaftlern und Unternehmensvertretern an der Auftaktveranstaltung teilnahmen.

In zwei Panels wurden Potenziale (Ministerien und Experten) und künftige Entwicklungen im Wasserstoffbereich erörtert und Strategien zum Innovationstransfer diskutiert. Den Auftakt machte Torsten Herdan, Abteilungsleiter für Energiepolitik, Wärme und Effizienz im BMWi. Man  habe aus dem „Tal des Todes“ (siehe: solarify.eu/tal-des-todes) heraus angefangen, und jetzt sei das erste Reallabor Wasserstoff gestartet, weitere würden folgen. Die Randbedingungen seien im Moment hart, vor allem die exorbitanten Kosten. Aber mit dem Forschungsnetzwerk Wasserstoff habe man eine „No-Regret-Entscheidung“ getroffen. Damit werde Mehrwert für den Standort Deutschland geschaffen.

Klaus Bonhoff, Abteilungsleiter im BMVI für Grundsatzangelegenheiten, hob die Zusammenarbeit seines Hauses mit dem BMWi hervor. Jetzt gehe es um die „Marktaktivierung“, um Infrastruktur und die Beschaffung von Fahrzeugen. „Wasserstoff zahlt ein auf die CO2-Ziele“. Man wolle global wettbewerbsfähig sein. Die EU-Richtlinie für die Wasserstoff-Infrastruktur stelle auf drei Teilbereiche ab:

  1. Forschung und Entwicklung
  2. Marktaktivierung und OPEX
  3. regulatorischer Rahmen.

Oda Keppler, Unterabteilungsleiterin für Nachhaltigkeit und Zukunftsfürsorge im BMBF, sagte, die Forschung sei der wesentliche Teil der Wasserstoffstrategie der Bundesregierung. Sie wies auf die Grundlagenforschung und die Kopernikusprojekte hin: Dort zeige sich, dass es sich nicht um einen Sprint, sondern um einen Langstreckenlauf handele. Das BMBF fördere zahlreiche Projekte, auch alternative Erzeugungsverfahren, von der Erzeugung, über den Transport bis hin zur Nutzung von Wasserstoff. Umweltverträglichkeit sei zu prüfen. Die Grundlagenforschung dürfe dabei nicht im Elfenbeinturm verharren: Man brauche beispielsweise große Elektrolyseure, die nicht zusammenbrächen, wenn sie sich am Markt behaupten müssten.

->Folgt: Expertenrunde