„Bahnbrechende Vereinbarung“ über Lieferung von grünem Wasserstoff aus Australien

Fortescue und Covestro einig

Das australische Unternehmen Fortescue Future Industries (FFI) („Grüner Wasserstoff kann uns retten, aber das Warten darauf nicht“),  hundertprozentige Tochter des australischen Eisenerzgiganten Fortescue Metals Group, setzt seine hochfliegenden Ambitionen in Sachen grünem Wasserstoff durch eine langfristige Liefervereinbarung mit dem führenden deutschen Polymerunternehmen Covestro in die Tat um.  FFI will laut der Absichtserklärung ab 2024 jährlich das Äquivalent von 100.000 Tonnen mit Photovoltaik produziertem grünem Wasserstoff und dessen Derivaten, einschließlich grünes Ammoniak, liefern – so Blake Match am 18.01.2022 im Portal pv magazine Australien.

Wasserstoff-Tanklastzug - Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Wasserstoff-Tanklastzug – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Die vereinbarte Menge kann die CO2-Emissionen von Covestro um 900.000 Tonnen pro Jahr reduzieren. Dazu werde der derzeitige Einsatz von grauem Wasserstoff durch grünen ersetzt. Aus der Ankündigung geht zwar nicht hervor, woher die Lieferungen von FFI genau kommen werden, aber sie benennt vage drei große potenzielle Regionen – Asien, Nordamerika und Europa.

Der FFI-Gründer und Fortescue-Vorsitzende Andrew Forrest, einer der zehn reichsten Australier, hat bereits ehrgeizige Pläne für den Aufbau eines der weltweit größten Portfolios an erneuerbaren Energien mit mehr als 235 Gigawatt angekündigt. Am 08.12.2021 gab FFI auch Pläne mit Australiens führendem Energieversorger AGL Energy bekannt, die Kohlekraftwerke von New South Wales im Hunter Valley auf grünen Wasserstoff umzustellen, die weltweit größte Produktionsanlage für Elektrolyseure in Queensland zu errichten und eine 1-Gigawatt-Photovoltaik-Anlage zu bauen, vermutlich ebenfalls in Queensland, dieser Standort ist noch offen. Aufgrund seiner Standortvorteile könnten der hohe Norden Queenslands und Tasmanien die wahrscheinliche Wahl sein.

„Dies ist eine bahnbrechende Zusammenarbeit, die die Kraft des grünen Wasserstoffs unterstreicht, um die Dekarbonisierung einiger der energieintensivsten Industrien der Welt zu beschleunigen“, sagte Forrest. FFI und Covestro teilen die Überzeugung, dass grüner Wasserstoff und grünes Ammoniak eine entscheidende Rolle dabei spielen werden, dass Unternehmen ihre Klimaziele erreichen und eine unkontrollierte globale Erwärmung verhindern können. „Wir freuen uns darauf, mit Covestro zusammenzuarbeiten, um deren Bedarf an grünem Wasserstoff zu decken“, so Forrest weiter, „und mit Deutschland zusammenzuarbeiten, um es in die Lage zu versetzen, weltweit führend bei der Dekarbonisierung, grünem Wasserstoff und Ammoniak zu werden.“

Covestro verwendet Wasserstoff und Ammoniak als Ausgangsstoffe für die Herstellung seiner Polymere, die in Branchen von der Automobil- über die Bau- bis zur Elektronikindustrie eingesetzt werden. Viele dieser Industrien gelten ohne grünen Wasserstoff als schwer zu dekarbonisieren. Das Unternehmen hat sich der Energiewende verschrieben und sucht nach Alternativen zu fossilen Brennstoffen durch erneuerbare Energien.

Covestro-CEO Markus Steilemann erklärte, das Unternehmen freue sich, dass „FFI unsere Vision der Kreislaufwirtschaft teilt und bereit ist, mutige Schritte zu unternehmen, um den dringend benötigten Markthochlauf für grünen Wasserstoff zu fördern“. „Unsere Zusammenarbeit mit FFI unterstreicht unser Bestreben, den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft und einer klimaneutralen Produktion voranzutreiben. Grüner Wasserstoff und seine Derivate spielen eine Schlüsselrolle für die chemische Industrie, sowohl als alternativer Rohstoff als auch als Quelle sauberer Energie“, so Steilemann weiter. Die Absichtserklärung sei „ein wichtiger Schritt in unseren Bemühungen, nachhaltigere Produkte anzubieten, die auch den Kohlenstoff-Fußabdruck unserer Kundenindustrien reduzieren.“

In einem Video, das die Ankündigung begleitete, beschrieb Forrest den australischen Sonnenschein als „ikonisch“ und als etwas, das sich als „großer Exportschlager erweisen könnte, der Arbeitsplätze schaffen, die Wirtschaft wachsen lassen und dazu beitragen kann, unseren kochenden Planeten zu retten. FFI habe sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 150 Millionen Tonnen grünen Wasserstoff zu produzieren, wobei die Produktion in den folgenden 10 Jahren auf 50 Millionen Tonnen pro Jahr gesteigert werden soll.

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