Wasserstoff als Zukunftstechnologie?

Robert Schlögl im Videointerview

Kohle, Gas und Öl ersetzen – das ist für die Energiewende unumgänglich. Wasserstoff wird in diesem Zusammenhang immer wieder als großer Hoffnungsträger gehandelt, als Schlüsseltechnologie. Zu Recht? „Wasserstoff ist nicht das Universalheilmittel“, sagt Leopoldina-Mitglied Robert Schlögl. „Aber ohne geht es auch nicht.“ Im Format „3 Minuten Zukunft“, das in Zusammenarbeit mit dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) entstanden ist, ging er laut einer Medienmitteilung der Leopoldina vom 07.09.2022 weit verbreiteten Missverständnissen rund um den Energieträger auf den Grund und erklärt, wann Wasserstoff als grün gilt.

Wasserstoffbrennstoffzellen-Auto, Berlin – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft, für für Solarify

Seit 2011 ist der Chemiker und Katalyseforscher Schlögl Mitglied der Leopoldina. 2020 wurde er zum Vizepräsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften gewählt. Schlögl war zudem Gründungsdirektor sowie geschäftsführender Direktor am Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion in Mühlheim an der Ruhr und ist Direktor am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin. Er forscht zur heterogenen Katalyse und an Materialien für Energiespeicherkonzepte. Aktuell beschäftigt er sich mit Energiesystemen der Zukunft und den komplexen Herausforderungen der Energiewende.

„Wasserstoff wird möglicherweise die Hälfte der heutigen Energie, die wir mit Öl und Gas abdecken, ausfüllen müssen. Und das führt zu gewaltigen Dimensionen, die wir uns eigentlich so noch gar nicht vorstellen können“, sagt Schlögl. Um zu wissen, welchen Beitrag Wasserstoff künftig für ein stabiles Energiesystem leisten kann, genüge es, einen Blick in die Natur zu werfen – das einzige System, das heute schon nachhaltig funktioniere. Warum das Potenzial der Wasserstoff-Technologie bislang noch nicht vollständig ausgeschöpft werden kann, erklärt er im MDR-Videointerview.

In dem Format „3 Minuten Zukunft“ machen Leopoldina-Mitglieder ihre komplexen Forschungsthemen mittels alltagsnaher Fragen einem breiten Publikum zugänglich. Die Kurzvideos sind in Zusammenarbeit mit der Redaktion Wissen des Mitteldeutschen Rundfunks entstanden. Sie behandeln Themen, die aktuelle und zukünftige gesellschaftliche Diskussionen bestimmen oder bestimmen werden. Seit Ende Mai erscheinen die Videos sowie dazugehörige Text- und Hörbeiträge regelmäßig auf der Website von MDR Wissen.