PV-Zubau für 2023 auf 8,5 GW geschätzt

Übertragungsnetzbetreiber berechneten EEG-geförderten Photovoltaik-Neubau

Der Überschuss aus dem EEG-Fördersystem wird 2023 nach Angaben der Übertragungsnetzbetreiber laut einer Medienmitteilung der Bundesnetzagentur vom 14.10.2022 etwa 3,6 Milliarden Euro betragen. Auch für das kommende Jahr rechnen sie mit höheren Einnahmen aus der Stromvermarktung als Auszahlungen für die Betreiber der Photovoltaik- und anderen EEG-Anlagen anfallen werden, schreibt Sandra Enkhardt am 14.10.2022 auf pv magazine.

PV und Windenergie – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft, für Solarify

Es war schon eine Art Tradition: Zum 15.10.2022 hat die Bundesnetzagentur die Höhe der EEG-Umlage für das Folgejahr verkündet. Nun ist die EEG-Umlage von der Bundesregierung bereits zum 01.07.2022 auf Null gesetzt worden. Das bedeutet, sie wurde abgeschafft und die anfallenden Kosten werden über den Bundeshaushalt finanziert. Ein günstiger Zeitpunkt, denn aktuell erzielen die Netzbetreiber mit der Vermarktung des Stroms aus den EEG-Anlagen wesentlich höhere Einnahmen als sie an Einspeisevergütungen an die Anlagenbetreiber zahlen müssen. Dies manifestiert sich auf dem EEG-Konto, das Ende September einen Überschuss von 16,82 Milliarden Euro aufwies.

Insgesamt rechnen die Übertragungsnetzbetreiber, die das EEG-Konto führen, für das kommende Jahr mit einem Überschuss aus dem EEG-Fördersystem von 3,6 Milliarden Euro. Die Bundesnetzagentur überwacht die ordnungsgemäße Ermittlung des Finanzbedarfs der Übertragungsnetzbetreiber, die diesen auf Basis gutachterlicher Prognosen jährlich für das Folgejahr ermitteln. Die Prognosen zeigen, dass mit Einnahmen durch die Vermarktung des Stroms aus festvergüteten EEG-Anlagen von 13,1 Milliarden Euro zu rechnen ist. Die Auszahlungen an die Anlagenbetreiber und andere Vermarktungskosten würden sich dagegen nur auf 9,4 Milliarden Euro summieren.

Photovoltaik als Treiber

Grundlage für die Berechnungen sind auch Prognosen für den weiteren Zubau bei Photovoltaik, Windkraft und Biomasse, die nach dem EEG gefördert werden. Dabei dürfte sich am aktuellen Bild wenig ändern. Vor allem die Photovoltaik treibt den Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland voran. Für 2023 rechnen die Übertragungsnetzbetreiber mit einem Netto-Zubau von 11 GW, wovon 8,5 GW auf Photovoltaik entfielen. Für Windkraft an Land und auf See wird ein Leistungszuwachs von 2,2 und 0,5 GW erwartet. Bei der Biomasse werde ein leichter Rückgang der Leistung um rund 100 MW erwartet, da einige Anlagen ihr Förderende erreichten. Neben den EEG-geförderten Anlagen gibt es auch einen Zubau außerhalb der staatlichen Zuschüsse. Gerade große PV-Kraftwerke entstehen auch zunehmend in diesem Bereich. Sie werden über die Abschlüsse von Stromabnahmeverträgen (PPAs) oder durch die Vermarktung des Stroms direkt an der Börse refinanziert.

Zum 01.01.2023 tritt das Energiefinanzierungsgesetz offiziell in Kraft. Damit wird die EEG-Umlage vollständig abgeschafft. Der Finanzierungsbedarf für die EEG-Anlagen erfolgt dann durch den Klima- und Transformationsfonds des Bundes.

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