Grüner Wasserstoff vom Dach

Für Erfinderpreis 2022 nominiert: Projekt Solhyd

Biowissenschaftlern der Katholischen Universität Leuven ist es gelungen, Wasserdampf direkt in Wasserstoffgas umzuwandeln. Johan Martens und Tom Bosserez vom Zentrum für Oberflächenchemie haben ein Modul namans Solhyd entwickelt, das Sonnenlicht und Wasserdampf mit einem Wirkungsgrad von 15 % in Wasserstoff umwandelt. Zwanzig davon könnten nach Aussage der Erfinder ein gut isoliertes Haus mit einer Wärmepumpe den ganzen Winter über heizen und mit Strom versorgen. Solarify berichtete zum ersten Mal über die Entwicklung am 17.03.2019.

Klassisches PV-Modul – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft, für Solarify

Es handle sich bei Solhyd nicht um eine neue Art von Solarzellen, denn ein Solarmodul wandle Sonnenenergie in Strom um, während Solhydl Feuchtigkeit aus der Luft in Wasserstoffgas umwandle. Sonnenlicht sei natürlich notwendig, dennoch nennen es die Wissenschaftler Wasserstoffpanel.  Das System wandelt Sonnenlicht und Wasserdampf aus der Luft direkt in Wasserstoff um. Das sei effizienter als die herkömmlichen Methoden zur Erzeugung von Wasserstoffgas. Unter belgischen Wetterbedingungen kann die Anlage im Jahresdurchschnitt 250 Liter pro Tag erzeugen.

Selbst Wüstenluft enthält laut Martens genügend Wasserdampf, so dass man dieses Verfahren überall anwenden könne. Wasserdampf ist nach Sauerstoff, Stickstoff und Argon das vierte Gas in der Luft. Allerdings erhitze sich ein Solarpanel leicht auf 70 Grad Celsius; das sei nicht hilfreich, wenn man mit Wasserdampf arbeite.

Die Technik ist eine Ergänzung zu anderen Methoden der Erzeugung grüner Energie, soll sie nicht ersetzen. Um mit Solhyd beispielsweise Stahl oder Kunstdünger herzustellen, bräuchte man viele Wasserstoffmodule. Daher ist nach Angaben der Wissenschaftler die traditionelle Elektrolyse für diese Industrien immer noch die bessere Option.

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