Kleine Einstellung, große Ersparnis

Deutsche Umwelthilfe veröffentlicht Anleitung zum Energiesparen an Gastherme

Ein Einstellungsfehler vieler Gasheizungen verursacht unnötigen Gasverbrauch, hohe Kosten und vermeidbare Klimaschäden. Dabei könnte eine einfache Absenkung der Vorlauftemperatur des Heizwassers bis zu 12 Prozent Gas einsparen – bei gleicher Raum- und Wassertemperatur. Die Deutsche Umwelthilfe veröffentlichte dazu eine Anleitung.

Gaszähler – Foto © Christian Vogt für Solarify

Ganz einfach und ohne Komfortverlust: Mit wenigen Handgriffen können Verbraucherinnen und Verbraucher an ihren Thermen die Vorlauftemperatur des Heizwassers senken und damit große Mengen Gas einsparen. Die Einspareffekte entlasten nicht nur den Geldbeutel vieler Haushalte, sondern schützen auch das Klima. Denn noch immer wird die Hälfte aller in Deutschland verbauten Heizungen mit Gas betrieben. Die DUH empfiehlt allen Haushalten mit Gasbrennwertthermen, eine Absenkung der Vorlauftemperatur zu prüfen, und startet dazu eine Informationsoffensive.

DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz: „In Zeiten von Klimakrise und explodierenden Energiekosten zählt jede Einsparmöglichkeit. Die Absenkung der Vorlauftemperatur bei Gasthermen ist hierfür eine besonders einfache Maßnahme. Leider hat die Bundesregierung bislang zu wenig effektive und verständliche Energiespartipps geliefert. Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung schließen wir diese Lücke und geben Verbraucherinnen und Verbrauchern die Chance, Gas und Geld zu sparen und dabei auch noch das Klima zu schützen. Das ist ein wichtiger Baustein für bezahlbares und klimafreundliches Wohnen, reicht aber allein nicht aus. Es braucht politische Kraftanstrengungen, um den Gebäudesektor zu dekarbonisieren und die gesetzlich festgelegten Klimaziele endlich einzuhalten. Bestandsgebäude müssen zwingend energetisch saniert und fossile Heizungen ausgetauscht werden. Solange noch derart viele Gasheizungen in Betrieb sind, sollten wir uns aber bemühen, dass diese so effizient wie möglich laufen. Wir empfehlen daher allen Haushalten mit Gasbrennwertthermen dringend mit unserer Anleitung zu prüfen, ob sie die Vorlauftemperatur senken können.“

Die richtige Temperatureinstellung für das Erhitzen der Therme ist „so niedrig, wie möglich“. Als allgemeine Richtlinie gilt: Für ältere Häuser sind 50-60 Grad Celsius für die Therme sinnvoll, für neuere (erbaut nach 1998) 35 bis 45 Grad Celsius. Bis 45 Grad erreicht sie ihr höchstes Effizienzpotenzial. Wie niedrig Sie Ihre Vorlauftemperatur einstellen können, hängt von drei Faktoren ab:

      • Von der Heizlast der Räume. Das ist die benötigte Leistung, damit der Raum am kältesten Tag warm bleibt. Sie ist abhängig von der Fläche und der Dämmung der Außenflächen.
      • Von der Heizleistung der Heizkörper. Das ist die Wärmemenge, die ein Heizkörper oder eine Flächenheizung an den Raum abgibt, abhängig von Art und Größe der Heizkörper.
      • Davon, wie warm das Zimmer beheizt werden soll.

Je niedriger die Vorlauftemperatur, desto größer muss der Heizkörper sein für die gewünschte Raumtemperatur. Wir empfehlen, eine Einstellung zwischen 50-60 Grad Celsius auszuprobieren. Wenn Ihr Haus nach 1998 gebaut wurde oder in einem guten energetischen Zustand ist, können Sie es mit 35-50 Grad Celsius versuchen. Je niedriger die Außentemperatur und je schlechter ein Haus gedämmt ist, desto höher muss die Vorlauftemperatur sein. Schlecht gedämmte Gebäude verlieren an kalten Tagen schnell Wärme. Die Heizlast steigt also an und es muss mehr Energie aufgewendet werden, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Da die verfügbare Heizfläche stets gleichbleibt, ist die Vorlauftemperatur die entscheidende Stellschraube, um mehr Heizleistung in den Raum zu bringen. (duh.de/energiesparetipps-gastherme)

Die Vorlauftemperatur einer Gastherme ist die Temperatur, auf die die Therme das Heizwasser erhitzt, bevor es in die Heizkörper fließt, um die Räume aufzuwärmen. Sie wird bei der Installation meist viel zu hoch eingestellt, obwohl eine niedrigere Temperatur ohne Komforteinbußen möglich wäre. Durch das Absenken der Vorlauftemperatur benötigt die Gastherme weniger Brennstoff und der Gasverbrauch, die Treibhausgas-Emissionen und die Energiekosten sinken.

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