Naturkatastrophen haben allein im ersten Halbjahr 2025 weltweit Schäden von über 130 Milliarden US-Dollar verursacht. Eine Folge extremer Wetterereignisse, deren Häufung längst mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht wird.

Waldbrand 2025 am Sunset Boulevard in Los Angeles: Trockenheit und starke Winde schufen ideale Bedingungen für eines der teuersten Feuer weltweit. Foto: California Department of Forestry and Fire Protection
Im ersten Halbjahr 2025 haben Naturkatastrophen weltweit Schäden in Höhe von mehr als 130 Milliarden US-Dollar verursacht. Besonders betroffen waren erneut die USA. Die massiven Waldbrände im Raum Los Angeles. stellten mit geschätzten 53 Milliarden US-Dollar den teuersten Feuerschaden aller Zeiten dar. Dabei kamen 29 Menschen ums Leben. Auch Europa verzeichnete hohe Schäden durch Stürme und Starkregen.Der Rückversicherer Munich Re beziffert die weltweit versicherten Schäden im ersten Halbjahr 2025 auf rund 80 Milliarden US-Dollar. Das ist der zweithöchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen. Das wurde nur übertroffen vom Rekordjahr 2024. Hinter diesen Zahlen stehen beunruhigende Entwicklungen: Fast 90 Prozent der Gesamtschäden gingen auf wetterbedingte Ereignisse zurück. Besonders teuer traf es Regionen mit dichter Bebauung und hohen Sachwerten. Wie zum Beispiel in den USA und Europa. Die Brände bei Los Angeles, Stürme im Mittleren Westen oder Starkregen in Mitteleuropa verursachen immense Schäden an Infrastruktur und Wohngebäuden.
Das ungewöhnlich frühe und heftige Auftreten der Feuer in Südkalifornien – mitten in der Regenzeit – gilt Experten zufolge als Ausdruck der sich verschärfenden Klimadynamik. Eine lange Trockenphase traf auf dichte, brennbare Vegetation, begleitet von starken Winden. Die Folge war ein katastrophales Brandgeschehen. „Solche Szenarien werden wahrscheinlicher“, sagt Thomas Blunck, Vorstand bei Munich Re. Der Klimawandel sei eine Tatsache und die beste Antwort darauf sei Prävention.
Eine in der Zeitschrift nature veröffentlichte Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung kommt zu dem Ergebnis, dass die Weltwirtschaft selbst bei sofortigem und entschlossenem Handeln bis 2050 mit einem durchschnittlichen Einkommensverlust von 19 Prozent rechnen muss, der durch den menschengemachten Klimawandel verursacht wird. Ohne wirksamen Klimaschutz könnte dieser Rückgang laut Studie auf bis zu 60 Prozent steigen. Effektiver Klimaschutz wäre demnach sechsmal günstiger als das Nichtstun. Dennoch wird die ökonomische Dimension der Klimakrise oft unterschätzt und in Entscheidungen sowie Finanzierungen übersehen oder ausgeblendet. In der Regel werden nur direkte Schäden erfasst, etwa an Gebäuden oder Infrastruktur.
Nicht berücksichtigt sind Folgekosten wie unterbrochene Lieferketten, Ernteausfälle oder gesundheitliche Belastungen. Die Daten zeigen jedoch eindeutig: Investitionen in den Klimaschutz sind nicht nur ökologisch geboten, sondern auch wirtschaftlich notwendig. Denn mit zunehmenden Klimarisiken steigen auch die Versicherungsprämien oder ganze Regionen werden unversicherbar. Selbst wer von den unmittelbaren Auswirkungen verschont bleibt, sieht sich durch Folgeschäden und sinkende Absicherbarkeit mit massiven wirtschaftlichen Risiken konfrontiert. Während direkte Verluste statistisch erfasst werden, fließen Folgekosten wie unterbrochene Lieferketten, Ernteausfälle oder Gesundheitsbelastungen kaum in unternehmerische oder staatliche Planungen ein.
Diese Einsicht stellt somit eine ökologische und wirtschaftliche Herausforderung dar. Klimarisiken sind längst reale Kosten, die jedoch nicht angemessen in Bilanzen aufgeführt werden. Eine Transformation, etwa hin zu einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft, ist daher nicht nur ökologisch geboten, sondern auch ökonomisch überfällig. Unternehmen, die heute in robuste Lieferketten, emissionsarme Prozesse und klimagerechte Bauweisen investieren, sichern somit ihre Zukunftsfähigkeit.
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