Kohleausstieg: Gerechtigkeit im Lausitzer Strukturwandel
Postsozialismus und Energiewende
Der Strukturwandel in der Lausitz soll gerecht ablaufen. Aber was bedeutet das genau? Im öffentlichen Diskurs stehen oft finanzielle Fragen im Vordergrund. Andererseits geht mit schrumpfenden Industrien der Verlust von Anerkennung einher. Wie Aspekte der Umverteilung und Anerkennung sich in den Diskursen über einen gerechten Übergang vermischen, untersuchen Konrad Gürtler vom Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) und Jeremias Herberg, Radboud Universität Nijmwegen in einem am 26.11.2021 im Journal of Environmental Policy & Planning (open access) publizierten Artikel. weiterlesen…
Der Kohleausstieg in der Lausitz zieht sich schon seit drei Jahrzehnten hin. Die Region leidet unter einem verschleppten Strukturwandel, der Abwanderung junger Menschen und lokalen Interessenkonflikten. Jetzt ist die Politik doppelt gefragt: Wirtschaftliche Investitionen sind notwendig, aber sie reichen nicht aus. Die Bevölkerung in der Region sollte mit entscheiden, wohin die Entwicklung gehen soll. IASS-Forscher analysieren einer Pressemitteilung des IASS zufolge in einer neuen Publikation, was den Wandel blockiert, und beschreiben die Chancen für demokratische Gestaltung.
40 Milliarden Euro sollen für den Kohleausstieg fließen. Wofür die allerdings genau eingesetzt werden sollen, wissen bisher offenbar nur Wirtschaftsminister Altmaier und die Ministerpräsidenten der betroffenen Länder. Bevor nun ein entsprechendes Gesetz ins Kabinett eingebracht werden kann, gibt es in der Unionsfraktion Ärger. 