Stolpersteine und neue Wege zur Transformation des Energiesystems in Deutschland

Vier Phasen

Das Stromversorgungssystem werde gegenwärtig zunehmend geprägt durch variable erneuerbare Energien – vor allem durch Wind- und Solarenergie. Aber: „Muss Wind so ausgelegt sein, dass er gerade dann, wenn er nichts kostet, am meisten Strom erzeugt?“  Es gehe zunächst vordringlich um Finanzierung, Optimierung für Investition und Betrieb, um Systemdienstleistungen. Matthes sieht vier Phasen – jede etwa 25 Prozent:

  1. In der ersten 25% (2015-2025) gehe es um die Nische, um das Aufwachsen;
  2. Phase von 25-50% – jetzt geht es um Macht und Mehrheit, doch „nicht immer ist jemand da, den man kannibalisieren kann“;
  3. Phase – Von 50-75% – ab etwa 2030, da sei die Mehrheitsfrage klar, die Optimierung untereinander abgeschlossen, Speicherprofile müssten ausgebaut werden;
  4. und letzte Phase sei schwierig: jetzt komme die Speicherung und andere Kosten.

In allen Phasen seien unterschiedliche Instrumente und Maßnahmen nötig. In der ersten stünden als Flexibilitätsoptionen für die Residuallastdeckung zur Verfügung:

  • der bestehende fossile Kraftwerkspark – das eine oder andere Gaskraftwerk müsse noch zugebaut werden;
  • Infrastrukturausbau (eher das „Wann & Wie“ als das „Ob“);
  • Demand Response;
  • neue fossile Kraftwerke & kostengünstige Speicher (Pumpspeicher, Power-to-heat) –

in der Phase von 2030-2050:

  • der (dann) bestehender fossiler Kraftwerkspark;
  • Infrastrukturausbau & Demand Response;
  • verschiedene Speicherprofile – erst ab 2030 „rabiater“ Speicherausbau.

Wer verspreche, dass wir es irgendwann mit sinkenden Strompreisen zu tun haben würden, der verspreche etwas Falsches. Matthes prophezeit: „Wir werden Kapazitätsmärkte brauchen – wir werden Zahlungsströme brauchen – der Markt wird es nicht alleine heilen.“