Stolpersteine und neue Wege zur Transformation des Energiesystems in Deutschland

Konventionelles Segment des Energieversorgungs-Systems vor neuer Etappe

Der Strommengen- (Energy only-)Markt im konventionellen Segment habe sich allerdings als „sehr effizienter Koordinationsmechanismus  für den Kraftwerksbetrieb erwiesen“. Dennoch stehe „das konventionelle Segment des Energieversorgungssystem an der Schwelle einer neuen Etappe – neue Marktmechanismen (= Kapazitätsmärkte) werden unausweichlich, intelligente Übergangsstrategien notwendig“:

  • nach der „Brownfield“-Liberalisierung des Strommarktes seien die Mitnahmeeffekte aufgebraucht;
  • erhebliche Investitionen in konventionelle Kraftwerke würden kurz- und mittelfristig notwendig;
  • mittel- bis langfristig werde es nicht-nachhaltige Anreizstrukturen für die (notwendigen) Kraftwerks- und Speicherinvestitionen geben;
  • Kapazitätserhaltung als Zwischenlösung.

Eine der Schlüsselfragen: „Wie stellt man die Bringe-Pflicht der Strommärkte dahingehend um, damit sie so umorganisert werden können, dass sie die Integration der Erneuerbare Energien ermöglichen?“ Polen wandle derzeit sein technologie-neutrales Quoternmodell um in ein technolgie-spezifisches.

Seit 1990 sei die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien von ca. 5 auf 25% massiv ausgebaut worden. Voraussetzung daafür sei die vergleichsweise günstige Förderung erneuerbarer Energien gewesen, der differenzierte Ansatz habe umfassende Innovation ermöglicht und Verteilungseffekte beschränkt. Die Einspeisevergütung habe die Risikoprämien in Bezug auf die Vermarktung, die Förderhöhe,  und die Zahlungsdauer gesenkt. Denn „Risiko ist immer Verzinsungsanspruch – höheres Risiko heißt höhere Zinsen.“

Positiv sei, dass wir extrem breite Streuung des Investorenspektrums, breite ökonomische Teilhabe im Stromversorgungs-System hätten  – nicht typische Investoren wir Sparkassen, Volksbanken und andere; „das hat die Robustheit des System ausgeprägt, das kommt in der Theorie nicht vor, es sollte nicht darauf nicht verzichtet werden“.

Das habe eine interessante Auswirkung gehabt: „Die deutschen Stromkunden haben anderen Weltregionen erneuerbare Energien erschwinglich gemacht – das kostengünstigste Entwicklungspprogramm, das es jemals gegeben ha. Die Technologien wurden auch in Gebieten mit geringer Kaufkraft verfügbar gemacht.“