EU-Grünbuch „Rahmen für Klima- und Energiepolitik“ umstritten

Oettinger mahnt zur Eile

Der für Energie zuständige EU-Kommissar Günther Oettinger kommentierte: „Wir müssen unseren klima- und energiepolitischen Rahmen bis 2030 möglichst bald aufstellen, um angemessene Investitionen zu sichern, die uns nachhaltiges Wachstum, erschwingliche, wettbewerbsfähige Energiepreise und eine höhere Energieversorgungssicherheit gewährleisten. Der neue Politikrahmen muss den Folgen der Wirtschaftskrise Rechnung tragen; er muss aber auch ambitioniert genug sein, um dem notwendigen langfristigen Ziel einer Emissionsminderung um 80-95 Prozent bis 2050 zu entsprechen.“

Ergebnisse sollen bis Ende des Jahres vorliegen

Aus dem Fortschrittsbericht über erneuerbare Energien (EE) geht hervor, dass in der EU bis 2010 ein Anteil erneuerbarer Energien von 12,7 Prozent erreicht wurde. Damit weitere Fortschritte erzielt und die Ziele für 2020 verwirklicht werden können, sind weitere Anstrengungen erforderlich. Besondere Anstrengungen sind nötig, um den Investoren Sicherheit zu geben, den Verwaltungsaufwand zu verringern und für mehr Planungsklarheit zu sorgen. Die Konsultation wird bis Anfang Juli 2013 laufen. Die Ergebnisse sollen dann bis Ende dieses Jahres als konkrete Vorschläge für den Rahmen bis 2030 vorliegen.

EE-Verbände begrüßten Start der Debatte

Die European Wind Energy Association (EWEA) und der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) begrüßten die angestoßene Diskussion durch die EU-Kommission. Wichtig sei, dass die Kommission bereits erkannt habe, dass der weitere Ausbau erneuerbarer Energien alternativlos sei, so Justin Wilkes, Direktor für den Politikbereich bei der EWEA. Die bevorstehende Debatte sei von enormer Bedeutung für die Zukunft Europas. Wilke forderte die Mitgliedsstaaten auf, das EU-Parlament und die zuständigen Kommissare zu unterstützen, um ein gemeinsames EE-Ausbauziel sowie Emissions-Minderungsziel für 2030 zu finden. BEE-Geschäftsführer Dr. Hermann Falk erklärte: „Auf diese Weise muss die regulatorische Lücke nach 2020 geschlossen werden, um langfristige Investitionssicherheit zu garantieren, Innovationen voranzutreiben und neue Arbeitsplätze zu schaffen.“