Prokon warnt Anleger vor eigener Insolvenz

Offene Drohung an die Adresse derer, die ihr Geld jetzt zurückfordern

[note „Wichtiger Hinweis an Anleger, die versuchen, sich durch die Beauftragung von Rechtsanwälten und Klageeinreichungen einen Vorteil gegenüber denjenigen Anlegern zu verschaffen, die sich besonnen und gemeinsam …dafür engagieren, PROKON wieder zu stabilisieren: Im Rahmen einer geplanten Insolvenz können und werden wir bzw. der Insolvenzverwalter Rückzahlungen, die z. B. wegen angeblicher Falschberatung oder anderer, an den Haaren herbeigezogener Argumente von Anwälten erzwungen werden, anfechten. … Die betroffenen Anleger hätten das Kapital dann in die Insolvenzmasse zurückzuzahlen. Mit diesem Hinweis möchten wir keine Drohung aussprechen…“]

Wirtschaftswoche warnt vor Panik

Die Wirtschaftswoche warnte in einem ansonsten sehr kritischen Artikel vor panikartigen Reaktionen:  „Wenn viele Anleger nun panisch ihre Genussrechte kündigen, drohen Notverkäufe. Bei solchen sind die Preise oft mies. Das wiederum hat schwerwiegende Folgen für all diejenigen, die investiert bleiben, weil möglicherweise kein Vermögen mehr vorhanden ist, wenn ihre Genussrechte fällig werden. Im Sinne aller Anleger wäre es, wenn zumindest der Großteil von ihnen die Ruhe behielte und Prokon-Chef Rodbertus die Zeit nutzt, um sein Unternehmen auf eine solide Finanzbasis zu stellen.“

Wie n-tv meldete, ging aus einer sogenannten Zwischenbilanz  Ende Oktober hervor, „dass bei Prokon insgesamt 210 Millionen Euro Verluste aufgelaufen sind, während an die Anleger 330 Millionen Euro Zinsen gezahlt wurden – im Schnitt acht Prozent pro Jahr. Zwischen Januar und Oktober 2013 wurden danach 67 Millionen Euro Zinsen gezahlt, doppelt so viel wie das operative Ergebnis (Ebitda). Den Kontakt zu Medien verweigert Prokon seit Mai 2013 nach wiederholten negativen Berichten, wie es im Internet-Auftritt heißt. Auch am Samstag war Prokon für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.“

Der Internetseite der ARD-Tagesschau ging eine Mail zu, „die offensichtlich von Geschäftsführer Ralf Dohmann stammt. Darin dementiert Prokon den Vorwurf, ein Schneeballsystem betrieben zu haben. Zudem weist Dohmann auf das  ‚ausgewiesene Sachanlagevermögen und die geringe Fremdkapitalquote über Bankenfinanzierung von unter fünf Prozent‘  hin. ‚Bei einer etwaigen Verwertung des Vermögens‘ werde daher ‚der maßgebliche Anteil des Erlöses an die Genussrechtsinhaber‘ ausgezahlt.“ Unter der in der Mail angegebenen Telefonnummer sei allerdings niemand zu erreichen gewesen. Die Authentizität der Stellungnahme habe sich daher „nicht mit letzter Gewissheit klären“ lassen. Vor ein paar Monaten habe Prokon angekündigt, „mit Journalisten grundsätzlich nicht mehr zu kommunizieren“.
->Quelle(n): prokon.net/insolvenz; prokon.net/Anlegerinformation; prokon.net/prokon-rueckmeldung; n-tv.de; tagesschau.de; zdf.de; wallstreet-online.de; spiegel.de; procontra-online.de; wiwo.de