SMA mit steigendem Verlust

Grund: „Anhaltende politische Diskussion in Deutschland und Projektverzögerungen im Ausland“

Die SMA Solar Technology AG, Weltmarktführer in Wechselrichtern, hat im ersten Quartal 2014 weiter zurück gehende Umsäte und wachsende Verluste hinnehmen müssen. Das in Niestetal bei Kassel ansässige Unternehmen meldete einen Umsatz von 176,3 gegenüber 212,3 Millionen Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Nettoverlust betrug mehr als drei Mal sovielwie 2013: 16,7 gegenüber 5,8 Millionen Euro. Der operative Verlust lag bei 22,4 gegenüber 8,4 Millionen Euro. Die SMA verkaufte für 956 Megawatt Gesamtleistung Wechselrichter, ein Jahr zuvor waren es 1,2 GW.

Aus der SMA-Veröffentlichung: Die SMA Solar Technology AG (SMA/FWB: S92) verzeichnete einen schwachen Start in das Geschäftsjahr 2014. Im 1. Quartal verkaufte SMA in einem wettbewerbsintensiven Umfeld Solar-Wechselrichter mit einer Leistung von rund einem Gigawatt (Q1 2013: 1,2 GW). Der Umsatz von 176,3 Mio. Euro (Q1 2013: 212,3 Mio. Euro) lag innerhalb der im März veröffentlichten Prognose von 170 Mio. Euro bis 200 Mio. Euro. Der im Vergleich zum Vorjahresquartal geringere Umsatz ist insbesondere auf einen Rückgang des Projektgeschäfts zurückzuführen. Gründe dafür waren unter anderem Unsicherheiten in Europa wegen der Ukraine-Krise, Projektverschiebungen in Nordamerika und Währungsturbulenzen in Indien.

Weltweiter PV-Anstieg – Q1/2014: 9 GW Zubau

Weltweit zog der Absatz von PV-Anlagen an. Im ersten Quartal 2014 wurden nach Angaben des amerikanischen Marktforschungsinstituts NPD Solarbuzz 9 GW PV-Leistung neu installiert. Während sich der negative Trend in Europa fortsetzte, gingen von Amerika und Asien Wachstumsimpulse aus. Die SMA konnte den am Umsatz gemessenen Auslandsanteil mit 68,0 Prozent auf hohem Niveau stabil halten (Q1 2013: 67,5%). Dies unterstreicht die international hervorragende Positionierung der SMA. Mit einem Bruttoumsatz von 57,2 Mio. Euro (Q1 2013: 71,3) war Deutschland zwar im ersten Quartal 2014 erneut der umsatzstärkste Markt, verzeichnete jedoch insbesondere aufgrund der andauernden Debatte zur EEG-Reform einen starken Rückgang. Wichtige Auslandsmärkte waren Nordamerika, Großbritannien und Australien.

Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank aufgrund des niedrigen Absatzes und der Veränderung im Produktmix im ersten Quartal 2014 auf –22,4 Mio. Euro (Q1 2013: –8,4 Mio. Euro). Das Konzernergebnis belief sich auf –16,7 Mio. Euro (Q1 2013: –5,8 Mio. Euro).
Der Netto-Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit verbesserte sich im ersten Quartal 2014 durch eine Reduktion des Net Working Capital auf 15,4 Mio. Euro (Q1 2013: –3,3 Mio. Euro) und war damit trotz der angespannten Umsatzsituation wieder positiv. Mit einer Nettoliquidität von 314,0 Mio. Euro (31.12.2013: 308,1 Mio. Euro) und einer Eigenkapitalquote von 57,4 Prozent bleibt SMA weiter finanziell solide.

Urbon: „Nicht zufrieden“

„Durch die anhaltende politische Diskussion in Deutschland und Projektverzögerungen im Ausland verzeichnete die SMA im ersten Quartal 2014 einen hohen Verlust. Mit der Umsatz- und Ergebnisentwicklung sind wir nicht zufrieden. Wir werden uns mit unserer Strategie weiter auf die Entwicklung neuer technologischer Ansätze, die Erschließung neuer Märkte und die systematische Kostenreduktion konzentrieren. Die ersten Produkte der neuen Generation werden wir in den nächsten Wochen auf den Leitmessen in Deutschland und China vorstellen“, erklärt SMA-Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon.

Umsatz- und Ergebnisprognose für Gesamtjahr 2014 bestätigt

Der SMA Vorstand bestätigt die erstmals im November 2013 veröffentlichte Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2014. Diese sieht 1,0 Mrd. Euro bis 1,3 Mrd. Euro Umsatz und im besten Fall ein operatives Ergebnis von bis zu 20 Mio. Euro vor. Die Prognose setzt ein stabiles regulatorisches Umfeld voraus, insbesondere in Europa.

Selbstvorstellung: Die SMA-Gruppe (ursprünglich: „System-, Mess und Anlagentechnik“) war mit einem Umsatz von 932,5 Mio. Euro 2013 Weltmarktführer bei PV-Wechselrichtern (zentrale Komponente jeder Solarstromanlage), und bietet innovative Schlüsseltechnologien für künftige Energieversorgungsstrukturen an. Sie hat ihren Hauptsitz in Niestetal bei Kassel und ist in 21 Ländern vertreten. Die Unternehmensgruppe beschäftigt weltweit mehr als 5 000 Mitarbeiter. SMA produziert ein breites Spektrum von Wechselrichter-Typen, das geeignete Wechselrichter für jeden eingesetzten Photovoltaik-Modultyp und alle Leistungsgrößen von Photovoltaikanlagen bietet. Das Produktspektrum beinhaltet sowohl Systemtechnik für netzgekoppelte Photovoltaikanlagen als auch für Insel- und Hybridsysteme. Das Leistungsspektrum wird durch umfangreiche Serviceleistungen und die operative Betriebsführung von solaren Großkraftwerken abgerundet. Seit 2008 ist die Muttergesellschaft SMA Solar Technology AG im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse (S92) notiert und im TecDAX gelistet.
->Quelle(n): sma.de/umsatz-und-ergebnisprognoseQuartalsfinanzbericht