UNEP Emissions Gap Report
CO2-Anstieg leicht gebremst (weltweit)

Nicht in Deutschland

Die Exekutivsekretärin des UN-Klimasekretariats (UNFCCC), Christiana Figueres, und Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth haben am 20.11.2014 im Berliner Umweltministerium den Emissionsbericht 2014 der Vereinten Nationen „UNEP-Emissions Gap Report“ vorgestellt. Die Zunahme des CO2-Ausstoßes wird danach bis 2020 mit 54 Gt nicht so stark steigen wie 2013 befürchtet (59 Gt).

Wie hoch darf der Ausstoß von Treibhausgasen noch sein, um die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen? Und wie hoch wären sie mit den bislang vorliegenden Zusagen auf Emissionsminderung? Die Lücke zwischen diesen beiden Werten berechnet der „Emissions Gap Report“ des UN-Umweltprogramms UNEP in seiner nunmehr fünften Auflage.

Zum ersten Mal geht es dabei nicht nur um die Lücke für das Jahr 2020, sondern auch um die notwendige Entwicklung der globalen Treibhausgasemissionen in den Folgejahren, speziell für 2025 und 2030. Wichtiger Teil des Berichts sind zudem mögliche Lösungen, wie man die globale Ambitionslücke schließen kann, zum Beispiel durch Steigerungen im Bereich der Energieeffizienz.

Figueres optimistisch

Christiane Figueres zeigte sich optimistisch: „Das ist ein fortschreitender Erfolg, nicht über Nacht. Aber: Alle müssen sich ändern!“ Die Welt sei auf gutem Wege in die kohlenstoffarme Transformation, so die costa-ricanische Diplomatin. Aber sie mahnte auch. „Zwei Drittel der fossilen Energieträger müssen in der Erde bleiben!“ Für die Kohle sei kein Platz mehr im neuen Energiesystem; China habe bereits reduziert undwerde weiter senken. „Es kommt auf die kleinen Wörter an: In der EU ‚wenigstens‘ 40 Prozent, in China 2030 ‚oder früher'“.

Flasbarth: Nicht völlig auf CCS verzichten

Staatsekretär Flasbarth ergänzte, „Kohle habe in diesem Jahrhundert keine Zukunft, und CCS auch nicht, bis auf möglioche Anwendungsbereiche in industriellen Prozessen und in bestimmten Regionen. Wir können vollständig auif Fracking verzichten, auf CCS wahrscheinlich nicht.“ Die Erklärungen Chinas und der USA nannte er „einen Meilenstein, obwohl die USA noch mehr tun müssen“ – leicht werde das nicht angesichts des Wahlausgangs.

Der leichte Rückgang der Zunahme bedeutet aber noch keine große Erleichterung. Denn die Zwei-Grad-Grenze für die Erderwärmung werde nur dann nicht überschritten, wenn zwischen 2055 und 2070 CO2-Neutralität herrsche, dass die Emissionen also nicht höher sind, als etwa durch Wälder gebunden werden können.

UNEP-Direktor Achim Steiner sagte, wenn die Dinge ohne große Fortschritte bei der globalen Klimapolitik so weiter liefen wie bisher, würden die CO2-Emissionen bis 2050 auf 87 Gt zunehmen. Sie müssten aber auf 22 Gt reduziert werden, also eine Verringerung um 55 Prozent gegenüber 2010. Nach dem UNEP-Bericht, so Niklas Höhne vom New Climate Institute (der auch den Climate Action Tracker betreut), müsste der Ausstoß bis 2030 auf 42 Gt zurückgehen, 14 Prozent weniger als 2010.

Der Bericht lobt das große Potenzial für zunehmende Energieeffizienz. Nicht nur für den Klimaschutz sondern auch für das Wirtschaftswachstum wurde das positiv eingeschätzt, und schließlich werde die Umweltverschmutzung verringert, was wiederum der Gesundheit diene.

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