China frackt

Keine Umweltgesetze, Bürger blockieren Förderanlagen

Außerdem sei Gas – so Umweltschützer – nur dann umweltfreundlicher als Kohle, wenn die ständigen Lecks an den Bohrlöchern schnell wieder geflickt werden, was oft nicht geschieht. Die Anwohner protestieren vielerorts gegen Fracking-Projekte und blockieren spontan Anlagen. Wegen solcher Blockaden oder auch Stilllegungen durch die Behörden will Shell an seinen chinesischen Bohrlöchern in drei Jahren 535 Arbeitstage verloren haben, berichtet die Washington Post (laut Südeutsche Zeitung).

Experten warnen vor Fracking in Erdbebenregion

Anwohner berichten von unzureicchenden Sicherheitsmaßnahmen und Explosionen auf Gasfeldern. In Jiaoshizhen in der Provinz Sichuan berichteten Dorfbewohner laut New York Times von Explosionen und einer 30 Meter hohen Stichflamme auf einer Anlage der staatlichen Firma Sinopec, die diese Berichte allerdings bestreitet. Sie wirbt stattdessen mit süßlichen Bildern auf ihrer Webseite für Bio-Flugsprit – eine Suche nach „Fracking“ ergibt allerdings „no search results“ – eine einzige Fundestelle ergibt die Suche nach „unconventional gas“. In der Provinz Shaanxi stellte eine Gasfirma einer ganzen Stadt kurzzeitig das Wasser ab, weil sie ihre Probleme beim Fracking nicht in den Griff bekam.

Energiekonzerne und Behörden leugnen die Gefahren des Frackings, doch die größte Gefahr lauert in der Tiefe. Denn Sichuan ist eine  von Erdbeben geplagte Region; zuletzt starben beim großen Erdbeben 2008 mehr als 70.000 Menschen. Und in den USA hat Fracking im Bundesstaat Oklahoma bereits zahlreiche Erdbeben ausgelöst – dort hat sich die Rate von einem auf fast 600 Beben erhöht. Wissenschaftliche Untersuchungen haben denn auch zweifelsfrei ergeben, dass Fracking die geologischen Spannungen im Untergrund verstärkt und dadurch Erdbeben auslösen kann. Experten warnen deshalb eindringlich vor Fracking-Aktivitäten im Westen Chinas. (nach einem Artikel von Clemens Weiß auf energiezukunft.eu)

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