Energieeffizienz in Gebäuden richtet sich an falschen Werten aus

Studie plädiert für Weiterentwicklung der Energieeinsparverordnung

In einer Studie hat das Wuppertal Institut die Definition und Bedeutung der Primärenergiefaktoren im Rahmen der Energieeinsparverordnung (EnEV) untersucht. Die EnEV dient der Umsetzung der europäischen Gebäuderichtlinie EPBD und ist daher ein zentrales Instrument zum Erreichen zweier Ziele der EU: der Energieeffizienz- und der Klimaschutzziele im Gebäudesektor.

Das Ergebnis der Studie zeigt, dass vor allem aus den folgenden Gründen eine Neujustierung bei den Primärenergiefaktoren im Rahmen der EnEV erforderlich scheint:

  1. Der Primärenergiefaktor ist in vielen Fällen kein geeignetes Maß zur Bestimmung der Treibhausgasemissionen eines Heizungssystems oder eines Endenergieträgers und hat damit in Bezug auf den Klimaschutz nur eine bedingte Lenkungswirkung.
  2. Primärenergiefaktoren, die Null betragen (Beispiel Fernwärme), nahe Null liegen (Beispiel Holz) oder perspektivisch gegen Null laufen (Beispiel Strom), verlieren ihre Steuerungswirkung für die Energieeffizienz von Gebäuden. Auch wenn dadurch die formalen Ansprüche an die Bilanzierung von Gebäuden erfüllt werden, werden doch andere wichtige Aspekte wie z. B. die Ressourcenverfügbarkeit und Importabhängigkeit von Energieträgern oder andere mit der Primärenergiebereitstellung verbundene Effekte vernachlässigt.

In dem nun veröffentlichten Diskussionspapier werden daher erste Ansätze skizziert, wie die Primärenergiefaktoren in der EnEV methodisch sinnvollerweise weiterentwickelt werden könnten bzw. ob ggf. weitere oder andere Indikatoren zur Charakterisierung der ökologischen Performance von Gebäuden herangezogen werden sollten.

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