Stromwende mit Rückenwind

Forschungsstelle für Energiewirtschaft: 2035 bis zu 85 % EE-Anteil im Stromsektor – „Ausbau auf der Überholspur“

Windgeneratoren und Strommasten bei Pfalzfeld, Hunsrück – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Die Übertragungsnetzbetreiber, die jährlich mit der Bundesnetzagentur den Netzentwicklungsplan (NEP) erstellen, orientieren sich für ihre Ausbauszenarien an den politischen Zielen zum EE-Anteil sowie dem Bruttostromverbrauch. Im folgenden Diagramm wird deutlich, dass nach EEG 2014 bei kontinuierlichem Netto-Ausbau von 2.500 MW pro Jahr Windenergie an Land die Ziele des Koalitionsvertrages (Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch im Jahr 2025 zwischen 40 % und 45 % und im Jahr 2035 zwischen 55 % und 60 %) überschritten werden. Die Ziele laut Koalitionsvertrag stimmen demnach nicht mit dem EEG 2014 überein.

Technische Entwicklungen bei Windkraftanlagen werden laut aktuellen Untersuchungen der FfE im Rahmen des Projektes Merit Order der Energiespeicherung 2030 (MOS 2030) zu etwa 3.000 anstatt gemeinhin angenommenen 2.000 Volllaststunden führen. Zusammen mit einem unterstellten Ausbau nach EEG 2014 und Repowering bestehender Anlagen könnte der EE-Anteil am Bruttostromverbrauch bereits 2025 bei 60 % und 2035 bei bis zu 85 % liegen.

Professor Mauch, Geschäftsführer der Forschungsstelle für Energiewirtschaft, sieht darin neue Chancen und Herausforderungen: „Der EE-Ausbau befindet sich im Stromsektor im Vergleich mit den Zielen der Bundesregierung auf der Überholspur. Für das Gelingen der Energiewende ist ein koordiniertes Vorgehen notwendig. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien muss Hand in Hand mit dem Umbau der Stromnetze, dem Speicherausbau und Anpassungen im Kraftwerkspark gehen. Zudem werden bedeutende Änderungen in der Marktausgestaltung notwendig werden. Somit ist die Wissenschaft gefordert, noch schneller Antworten auf diese Fragen zu liefern.“

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