Wirtschaft bleibt bei Fossilen

Änderung nur unter ökonomischem Druck

Das Energy Policy Institute an der University of Chicago behauptet in einer Studie, die Weltwirtschaft werde sich noch lange auf fossile Brennstoffe verlassen, es sei denn, der ökonomische Druck auf Firmen steige, indem sie die Kosten für Umweltschäden zu tragen hätten.  „Sich auf die Hand des Schicksals zu verlassen, um den Weg Richtung günstigeren CO2-armen Energiequellen zu weisen, wird nicht reichen“, warnt Ko-Autor Michael Greenstone. Denn die Gewinnung der Fossilen werde immer effizienter und günstiger.

Die Studie wurde unter dem Titel „Will We Ever Stop Using Fossil Fuels?“ im Journal of Economic Perspectives der American Economic Association veröffentlicht. Die Autoren stellen fest, dass von Ölverknappung in den vergangenen Monaten wenig zu merken gewesen sei, und dass auch Russland die Förderhähne weiter aufdrehe, obwohl der Preis im Keller sei. Mitverantwortlich seien dafür immer effizientere Fördermethoden, was auch bei anderen fossilen Brennstoffen die zugänglichen Reserven vergrößere. Selbst die Kohlevorräte reichten wieder für mehr als 100 Jahre. „Dank laufend verbesserter Technologie wird die Welt noch Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte mit fossilen Brennstoffen geflutet sein“, prophezeit Thomas Covert, Mikroökonom an der University of Chicago.

Preislich könnten Erneuerbare nicht mithalten: Damit ein Elektroauto konkurrenzfähig wäre, müsste der Ölpreis auf mehr als 350 Dollar steigen. Oder: Auch wenn Solarstrom von 2009 bis 2014 um zwei Drittel auf 150 Dollar pro Megawattstunde gefallen sei, blieben Erdgas-Kraftwerke günstiger – selbst mit eingerechneten Klimaschäden.

CO2-Preis muss her – und mehr Geld in F&E

Ökonomen wissen, dass es der Markt nicht richten wird: Marktkräfte allein werden noch über Jahrzehnte hinweg die Energiewende nicht befeuern: Die Lücke zu fossilen Brennstoffen sei ohne Hilfe nicht zu schließen. „Regierungen müssen einen Preis für CO2-Emissionen festlegen“, fordert Chris Knittel, Professor für Energiewirtschaft am Massachusetts Institute of Technology.  Unternehmen die Klimakosten aufzubürden, dürfte aber nicht reichen. Knittel betont, dass Regierungen mehr in entsprechende Forschung und Entwicklung investieren müssten, damit die Erneuerbaren preislich wettbewerbsfähig werden.

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