Umweltverschmutzer und Energiefresser Smartphone

Recycling tut not

Beim Recycling muss das Materialgemisch getrennt werden: In einer Tonne „Mobiltelefon“ sind 4 g Platin, 300 g Gold und 3,5 kg Silber enthalten. 80 % der verwendeten Materialien eines Mobiltelefons können wiederverwertet werden. Doch an der Rücknahme verbrauchter Mobiltelefone fehlt es noch. Bei der sogenannten Cradle-to-Cradle-Wirtschaft (Kreislauf) sollen Mobiltelefone nur noch gemietet werden.

„Unternehmen müssen verpflichtet werden, kaputte Smartphones bedingungslos zurückzunehmen und wiederzuverwerten“, verlangt Santen. Denn jeder Deutsche warf 2014 21,6 Kilo Elektronikschrott in die Tonne. Selbst den kundigen Recycling-Betrieben machen Smartphones Probleme: Oft ist die Demontage wegen der Verwendung patentierter Schrauben oder eingeklebter Akkus schwierig.

Fairphone

Einen nachhaltigen Ansatz verfolgen Unternehmen wie Puzzlephone oder Fairphone: „Im Kongo riskieren Menschen ihr Leben in Minen, um Mineralien zu gewinnen, damit die Nutzer immer neuere und dünnere Smartphones bekommen“, sagte Fairphone-Gründer Bas van Abel. „Wir haben uns gefragt: Wie macht man ein Smartphone, mit dem man etwas verändern kann?“ So produziert das Unternehmen Geräte, deren Module austauschbar sind und die recht einfach repariert werden können. Bisher wurden mehr als 125.000 Fairphones verkauft. Und für ihren Ansatz, möglichst ohne Ausbeutung von Mensch und Natur zu produzieren und eine Bewegung für fairere Elektronik voranzutreiben, wurden die Niederländer mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet (siehe: solarify.eu/gauck-ueberreicht-deutschen-umweltpreis).

Auch die Nutzer sind verantwortlich

Viele Experten fordern modulare und längerlebige Geräte: „Der größte Umwelteinfluss kommt von der Produktionsphase des Telefons, vor allem der Produktion von bedruckten Leiterplatten und Halbleitern. Die Batterie, das Display und das Back-Cover haben hingegen einen kleineren Einfluss“, erklärt Karsten Schischke vom Berliner Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM. Würde die Nutzungsdauer auf fünf Jahre erhöht, könnte der Einfluss auf die globale Erwärmung dank des eingesparten Kohlendioxids um 30 Prozent abnehmen. Doch bis dahin ist es noch weit: Nur zwölf Prozent der Smartphones in Deutschland sind älter ist als zwei Jahre, ein Viertel ist ein bis zwei Jahre alt und das von 63 Prozent ist noch kein Jahr alt.

->Quelle: