„Windstrom, der von Norden in den Süden muss“

„Propaganda gegen Energiewende hat unerträgliches Maß erreicht“

Zu der Berichterstattung über die Meldung des BfS erklärte am 12.07.2017 der Vizepräsident von EUROSOLAR, Stephan Grüger: „Gestern hat die Propaganda gegen die Energiewende wieder einmal ein unerträgliches Maß angenommen. Die Meldung, dass das Bundesamt für Strahlenschutz die gesundheitlichen Folgen der Strahlung von Stromtrassen überprüft, wurde von den Medien wieder einmal zum Anlass genommen, Märchen über die Energiewende zu verbreiten. So wurde die Studie mit dem angeblich durch die Energiewende notwendigen massiven Netzausbau begründet.“

Grüger zufolge hätten andere Medien wieder das Märchen vom ‚Windstrom aus dem Norden‘ der angeblich ‚in den Süden‘ müsse, aufgetischt. Warum, fragt sich der hesssiche SPD-Landtagsabgeordnete, seien sich „auch sogenannte Qualitätsmedien nicht zu schade, ohne jede Gegenrecherche die Propaganda von dem angeblich wegen der Energiewende nötigen Netzausbau und vom angeblichen Windstromüberschuss ‚im Norden‘ weiter zu verbreiten?“

Im energiewirtschaftlichen Norden Deutschlands, also nördlich der Linie Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen, Sachsen, gebe es gemessen am Stromverbrauch keinen Windstromüberschuss, auch nicht mit den aktuellen Offshore-Windkraft-Ausbauzielen. Damit gebe es also auch keine Notwendigkeit, Windstrom in den Süden Deutschlands zu bringen. Jeder könne das ganz einfach selbst nachrechnen, dafür brauche man nicht Ingenieur oder Naturwissenschaftler zu sein.

Grüger argwöhnt etwas anderes: „Wenn allerdings die vielen Kohle- und Braunkohlekraftwerke im Norden Deutschlands weiterlaufen sollen, gibt es einen Kohlestromüberschuss im Norden Deutschlands. Wenn dieser Kohlestrom den wegfallenden Atomstrom im Süden Deutschlands ersetzen soll, sollte dies von denen, die das so seit Jahren planen, endlich auch einmal offen ausgesprochen werden. Es ist aber perfide, ja geradezu pervers, der Energiewende diese Kohlestrategie in die Schuhe zu schieben.“

Das Ziel der Energiewende seien aber 100 % Erneuerbare Energien innerhalb einer Generation – also auch die Abschaltung aller Braun- und Steinkohlekraftwerke und damit die Eliminierung des Stromüberschusses im Norden Deutschlands. Grüger: „Daher ist der geplante massive Netzausbau völlig überzogen und NICHT in der Energiewende begründet. Dies gilt auch für die Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz.“

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