Spanien: Wassermangel verteuert Strom

Pegel fallen weiter

Trotz der geringen Nutzung der Wasserkraft fallen die Pegel der Stauseen weiter – ihr Stromertrag steht jetzt bei 8.515 GWh. Die Zahl entspricht knapp 63% des Vorjahresniveaus und 67% gegenüber dem der vergangenen 10 Jahre. Vor einem Jahr lagen die Reserven bei 13.543 GWh – der Monatsdurchschnitt für den Juli lag bei 12.209 GWh.

[note Rolf Hutter schreibt in energiezukunft: Vor kurzem habe der Fernsehsender Cuatro über einen Stausee in der für ihre Weine bekannten Region La Rioja berichtet. In ihm sei den späten 1950ern das Dorf Mansilla de la Sierra untergegangen. Einem Online-Magazin zufolge hätten bisher im Herbst oft die höchsten Gebäude Mansillas, wie die Kirche, aus dem Wasser geragt. Cuatro habe nun gezeigt, dass das Dorf zum ersten Mal wieder begehbar sei. Denn der Stausee sei nur noch zu 12 Prozent gefüllt.

Ähnlich sei die Situation weiter westlich in Zentralspanien, in der Region León. Der Stausee von Riaño enthalte weniger als ein Viertel seines Fassungsvermögens, sein Wasserspiegel sinke täglich um 30 Zentimeter („die Wüste gewinnt täglich 20 Meter“). Befürchtet werde, dass er unter das ökologisch erforderliche Mindestmaß von acht Prozent absinkt. Die vier Stauseen in León enthalten einem Bericht in der Lokalzeitung Leonoticias (Video) zufolge heute 40 Prozent weniger Wasser als vor einem Jahr. Der Riaño-Stausee habe demnach im Jahresvergleich fast zwei Drittel verloren. Auch hier könne man nach 60 Jahren zwischen wieder aufgetauchten Gebäuden und Gegenständen spazieren gehen.]

Die Kosten wären noch stärker explodiert, aber die Zunahme der Windenergie um 5,5% und die der Importe um 12,7% hat etwas gebremst. In der Stromrechnung für die Endverbraucher wird diese Preissteigerung übrigens nicht voll durchschlagen, da der Strompreis in Spanien zum Teil reguliert ist und deshalb nicht nur von der Strombörse abhängt. Die Großhandelsmarktpreise in Spanien (48,63 Euro) ähneln denen von Portugal (48,60) und Italien (50,31), liegen aber weit über denen von Frankreich (34,64), Deutschland (33,01) und den nordischen Ländern (26.37).

[note Solarify meint: Da soll noch einmal einer behaupten, wir hätten den teuersten Strom in Europa…!]

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