Spanien: Wassermangel verteuert Strom

Klimawandel-Folge Trockenheit lässt Preise explodieren

Der Mangel an Wasserkraft infolge der Trockenheit in Nordspanien verteuert den Strom um 20%. Die tiefen Wasserstände der Feuchtgebiete führen dazu, dass teurere Erzeugungstechnologien verwendet werden, was sich am Ende in der Rechnung niederschlägt. Die Elektrizitätsnachfrage wächst aufgrund hoher Temperaturen um 0,9%, was wiederum die Stromerzeugung aus Kohle und Gas verstärkt. So Ramón Ferrando am 29.08.2017 im Diari de Girona.

Die Stromerzeugungskosten sind in diesem Sommer um 20% gestiegen, verglichen mit dem Vorjahr, weil die Wasserkraft wegen der Trockenheit um die Hälfte gesunken ist. Der Preis auf dem Strommarkt stand Ende Juli bei 48,63 Euro für eine Megawattstunde (MWh) im Vergleich zu 40,53 Euro im Juli 2016. Im Juni betrug die Steigerung gegenüber dem Vorjahr sogar fast 30 Prozent.

45 Prozent weniger Strom aus Wasserkraft

Die Ursache ist einem Bericht des Konzerns ASE zufolge, dass es 45 Prozent weniger Strom aus Wasserkraft als im Vorjahr auf dem Markt gab – im Juli machte er nur noch 5,8 Prozent des spanischen Stroms aus – und 15 Prozent weniger Atomstrom. AKW hängen vom Kühlwasser ab. Wenn Flüsse zu wenig Wasser führen oder zu warm sind, müssen die Kraftwerke heruntergefahren werden.

Die Elektrizitätsnachfrage ist in diesem Sommer aufgrund der hohen Temperaturen um 0,9% gestiegen und die aufgrund der mangelhaften hydraulischen und nuklearen Versorgung (mit Rückgängen von 45% bzw. 15% gegenüber dem Vorjahr) entstandene Lücke in der Wärmeversorgung, wird durch Kohle und Gas gefüllt (die Kohleverstromung stieg von 16,9% im Juli 2016 auf 18,8% in diesem Jahr). Besonders bedeutsam war die Zunahme des Stromangebots aus Gas-und-Dampf-Kombikraftwerken mit einem Wachstum von 58% gegenüber dem Vorjahr und 18% gegenüber Juni nach einem Bericht der ASE-Gruppe über den Strommarkt.

Der niedrige Wasserstand in den Feuchtgebieten hat dazu geführt, dass teurere Generationstechnologien verwendet werden, die sich auf die Rechnung auswirken. Die Spitzen wurden bereits im Juni während längerer Hitzewellen festgestellt, die zu einer steigenden Stromnachfrage von 7,1% im Vergleich zum Vorjahresmonat führten. Gleichzeitig hat der Rückgang der Wasservorräte in den Stauseen den Beitrag der Wasserkraft im Energiemix von 10,9% im Juli 2016 auf 5,8% in diesem Jahr sinken lassen. Die Ursache dafür ist wiederum der Wassermangel. Die Stauseen enthalten mangels Regens nur ungefähr zwei Drittel des Durchschnittswertes der vergangenen zehn Jahre. Deshalb produzieren die Wasserkraftwerke weniger Strom.

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