Bald CO2-freie Stahlerzeugung dank „H2FUTURE“?

Linz: Weltgrößte Wasserstoff-Pilotanlage

H2 grün - SymbolWeitgehend CO2-freie Stahlerzeugung könnte bald möglich werden – unter Einsatz von Wasserstoff. Dazu fördert die EU zu zwei Dritteln das 18-Millionen-Euro-Forschungsprojekt „H2FUTURE“ eines Konsortiums aus Voestalpine, Siemens, der österreichischen VERBUND AG sowie Austrian Power Grid und den Wissenschafts-Partnern K1-MET (Kompetenzzentrum für metallurgische und umwelttechnische Verfahrensentwicklung) und ECN (Energy Research Centre of the Netherlands). Am 17.04.2018 wurde am Standort der Voestalpine in Linz offiziell der Bau der weltweit größten Pilotanlage zur Herstellung von „grünem“ Wasserstoff begonnen. H2FUTURE als Projekt startete am 01.01.2017 und soll 45 Jahre (!) dauern.

Mit 6 MW Anschlussleistung ist es die modernste und leistungsstärkste Anlage ihrer Art. Die Partner aus Industrie und Energiewirtschaft wollen damit künftige „Breakthrough-Technologien“ erforschen, um den globalen Klimazielen langfristig gerecht zu werden. Der Vollbetrieb ist für Frühjahr 2019 geplant.

Weltweit werden jährlich über 600 Milliarden Kubikmeter Wasserstoff verbraucht, von denen mehr als 95 Prozent durch CO2-lastige Prozesse hergestellt werden. Auf dem Werksgelände der voestalpine in Linz entsteht nun die derzeit größte und modernste Elektrolyse-Anlage zur Erzeugung von „grünem“ – sprich CO2-freiem – Wasserstoff – so eine voestalpine-Medienmitteilung. Mit dem Projekt werden künftig die Einsatzmöglichkeiten von „grünem“ Wasserstoff in den verschiedenen Prozessstufen der Stahlerzeugung sowie das Zusammenspiel mit dem Regelenergiemarkt des Stromnetzes getestet. Für die Bereiche Industrie, Transport und Energie ist CO2-freier Wasserstoff ein wichtiger Energieträger der Sektorkopplung und kann wesentlich dazu beitragen, die Klimaziele zu erreichen. Die neue Anlage soll ein technologischer Meilenstein auf dem Weg zur Energiewende und damit zur schrittweisen Dekarbonisierung der Stahlindustrie sein.

Folgt: Stahlerzeugung mit minimalen Emissionen