ABB und Ballard entwickeln Brennstoffzellen für Schiffe

MoU für emissionsfreie Schifffahrt

Der Energie- und Automatisierungstechnik-Konzern ABB Ltd. und Ballard Power Systems, Anbieter von innovativen, sauberen Brennstoffzellenlösungen, haben Medienmitteilungen folgend „ein Memorandum of Understanding (MoU) über die Entwicklung der nächsten Generation von Protonenaustauschmembran-Brennstoffzellensystemen für eine nachhaltige maritime Elektromobilität unterzeichnet“, so eine Medienmitteilung. Das gemeinsam zu entwickelnde neue System soll einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass nachhaltige Lösungen für die Elektromobilität in der Schifffahrt branchenweit beschleunigt eingeführt und Schiffseigner dabei unterstützt werden, die steigenden Anforderungen an einen sauberen Betrieb zu erfüllen.

ABB und Ballard Power Systems wollen bestehende Brennstoffzellen-Technologien im Kilowatt-Maßstab nutzen und optimieren, um daraus eine zukunftsweisende Lösung im Megawatt-Maßstab für den Antrieb größerer Schiffe zu schaffen. Mit der elektrischen Leistung von 3 MW (4.000 PS) passt das neue System in ein einziges Modul, das nicht größer ist als ein herkömmlicher Schiffsmotor, der mit fossilen Brennstoffen betrieben wird. ABB gab die Vereinbarung am 27.06.2017 im Rahmen der Electric & Hybrid Marine World Expo 2018 in Amsterdam bekannt.

Ballard-CCO Rob Campbell: „Diese Vereinbarung ist ein wichtiger nächster Schritt in unserer laufenden Zusammenarbeit mit ABB, dem innovativen Marktführer für Schiffslösungen. Der sich schnell entwickelnde Marinemarkt stellt eine spannende Wachstumschance für die emissionsfreie Brennstoffzellentechnologie dar. Und Ballards vorherige Entwicklung und Bereitstellung von PEM-Brennstoffzellensystemen im Megawatt-Maßstab für den Einsatz an Land gibt uns die entscheidende Erfahrung und das Wissen, um effektiv an der Entwicklung sauberer Energielösungen für wichtige Anwendungen auf dem Schiffsmarkt zusammenzuarbeiten“.

„Wasserstoff-Brennstoffzellen sind führend bei emissionsfreien Technologien für die Schifffahrt“, sagte Juha Koskela, Geschäftsführer von ABB Marine & Ports. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Ballard Power Systems bei der Entwicklung der Brennstoffzellentechnologie der nächsten Generation, im Einklang mit unserer Verpflichtung, die Schifffahrt mit elektrischen, digitalen und vernetzten Lösungen auszustatten, die das volle Potenzial der Schiffe ausschöpfen und eine sichere, effiziente und nachhaltige maritime Industrie ermöglichen.“

Die Reduzierung von Schadstoffen und Kohlenstoffemissionen habe für die Schifffahrt hohe Priorität, so die Medienmitteilungen. Auf lokaler und regionaler Ebene würden in verschiedenen Teilen der Welt Regelungen zur Begrenzung von Diesel-Emissionen eingeführt, die das Interesse an der emissionsfreien Brennstoffzellentechnologie weckten. Die Begrenzung der Treibhausgasemissionen durch den Einsatz von Wasserstoff-Brennstoffzellen sei besonders in Hafenstädten von Interesse, in denen es erhebliche Möglichkeiten für den multimodalen Transport gebe, um die zentrale Wasserstoff-Brennstoff-Infrastruktur zu nutzen.

Darüber hinaus hatbe die Internationale Seeschifffahrtsorganisation der Vereinten Nationen (IMO) Anfang dieses Jahres eine Strategie zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen von Schiffen angekündigt (siehe: solarify.eu/emissionsziele-der-seeschifffahrt-umstritten) – einschließlich einer 50%igen Reduzierung der Treibhausgasemissionen bis 2050 im Vergleich zu 2008 und der vollständigen Beseitigung der Treibhausgasemissionen so bald wie möglich in diesem Jahrhundert.

Die ABB-Medienmitteilung: „Die mehrjährige Zusammenarbeit zwischen Ballard und ABB umfasst gemeinsame Marktentwicklungsaktivitäten, Systemdesign und -entwicklung sowie Systemtests und -validierung. Ziel ist die Entwicklung von kommerziell einsetzbaren, containerisierten PEM-Brennstoffzellensystemen im MW-Maßstab für den Marinemarkt, wobei der Schwerpunkt zunächst auf dem Segment der Kreuzfahrtschiffe liegt. Diese Systeme könnten auf verschiedene Weise eingesetzt werden, z.B. als Stromversorgung für den Hotelbetrieb, während Kreuzfahrtschiffe im Hafen angedockt sind, oder als Primärantrieb, wenn Schiffe auf See sind. Für die Schifffahrtsindustrie bietet ABB ein umfassendes Portfolio an integrierten Marinesystemen und -lösungen, die die Flexibilität, Zuverlässigkeit und Energieeffizienz von Schiffen verbessern.“

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