Weltenergierat mit Roadmap für E-Fuels

Klimaschutz durch synthetische Kraftstoffe international strategisch vorantreiben

Bald soll Power-to-X (PtX) Teil der Klimaschutzabkommen werden. Ausgangspunkt für das Studienprojekt war die Diskussion um die Sektorenkopplung in Deutschland und die Erwartung, dass Deutschland seine Dekarbonisierungsziele im Energiesektor ohne den Import von grünen Treibstoffen/Gasen nicht erreichen kann. Denn die Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien in Deutschland ist begrenzt: Der hierzulande immer wieder entstehende Überschuss an Wind- und Solarstrom ist nämlich bei weitem nicht groß genug, um die benötigten Mengen zu erzeugen. Der Platz reicht kaum dafür, alle Windgeneratoren aufzustellen, um das Ausbauziel 65 Prozent Ökostrom bis 2030 zu erreichen.

Jens Perner, Associated Director bei Frontier Economics, hat die Studie am 18.10.2018 vorgestellt. Darin entwirft Frontier einen dezidierten Fahrplan (Roadmap) für die Entwicklung einer globalen PtX-Industrie in den nächsten Jahrzehnten. Frontier erläutert hierbei die Erfordernisse internationaler PtX-Erzeugung und des globalen Handels, untersucht potenziell PtX-erzeugende und -exportierende Länder und identifiziert die wichtigsten Aspekte zur Umsetzung eines globalen PtX-Marktes.

„Internationale Aspekte einer Power-to-X Roadmap“  – Titel © Weltenergierat Deutschland; frontier economcs;

Frontier analysiert in der Studie den möglichen Beitrag synthetischer Brenn- und Kraftstoffe (wie Wasserstoff, Ammoniak, Methan, Methanol, Diesel, Benzin, Kerosin etc.), die mittels  PtX-Technologien aus Erneuerbarem Strom gewonnen werden und den Weg hin zu einer post-fossilen Gesellschaft ebnen können. Ohne den Einsatz dieser CO2-neutralen Energieträger werden die globalen Klimaziele realistisch nicht erreicht. Sie können prinzipiell in allen Sektoren, z.B. im Transport-, Wärme-, Industrie- oder Stromerzeugungssektor eingesetzt werden und dort konventionelle fossile Brenn- und Kraftstoffe, wie Erdölprodukte und Erdgas, als Energieträger ablösen.

Der Import synthetischer Brenn- und Kraftstoffe aus Ländern mit günstigen Standortbedingungen für die PtX-Produktion und die Entwicklung eines globalen PtX-Marktes können dabei erheblich Kosten senken und die Energiewende nachhaltig unterstützen. Hierzu wird sich langfristig ein großer globaler Markt für PtX etablieren mit entsprechenden industriepolitischen Chancen – sowohl für Technologieexporteure als auch für potenzielle PtX-Standorte.

Hierfür ist es laut Frontier jedoch erforderlich, bereits in naher Zukunft die entsprechenden energie- und klimapolitischen Weichenstellungen vorzunehmen. Die Weiterentwicklung der Technologien, die Schaffung von Märkten und verlässlicher Nachfrage sowie internationale Kooperationen zum Aufbau eines entsprechenden PtX-Marktes sollten hierbei im Vordergrund stehen.

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