EEG-Umlage steigt 2020 leicht an, Kostengipfel fast erreicht

Agora-Energiewende erwartet höhere Strompreise

Agora Energiewende prognostiziert laut einer am 17.08.2019 versandten Medienmitteilung für das nächste Jahr einen leichten Anstieg der EEG-Umlage. Die Abgabe für die Ökostrom-Förderung werde voraussichtlich zwischen 6,5 und 6,7 Cent pro Kilowattstunde liegen. Da auch die Börsenstrompreise stiegen, müssten Haushalte insgesamt mit höheren Strompreisen rechnen. Agora schätzt die Erhöhung auf etwa einen Cent pro Kilowattstunde.

Die Umlage für die Ökostrom-Förderung (EEG-Umlage) steige im Jahr 2020 leicht an und liege dann voraussichtlich zwischen 6,5 und 6,7 ct/kWh, prognostiziert Agora Energiewende auf Basis der Strommarkt-Entwicklungen im laufenden Jahr. Gegenwärtig beträgt die Umlage 6,41 ct/kWh. Zudem sei mit einem Anstieg der Börsenstrompreise zu rechnen. Grund dafür seien steigende CO2-Preise, durch die Strom aus Kohle und Gas an der Strombörse teurer wird. Der steigende Marktpreis wirke sich gleichzeitig dämpfend auf die EEG-Umlage aus.

Starkstromleitung bei Leuna-Bitterfeld – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Agora-Energiewende erwartet höhere Strompreise

Agora Energiewende prognostiziert laut einer am 17.08.2019 versandten Medienmitteilung für das nächste Jahr einen leichten Anstieg der EEG-Umlage. Die Abgabe für die Ökostrom-Förderung werde voraussichtlich zwischen 6,5 und 6,7 Cent pro Kilowattstunde liegen. Da auch die Börsenstrompreise stiegen, müssten Haushalte insgesamt mit höheren Strompreisen rechnen. Agora schätzt die Erhöhung auf etwa einen Cent pro Kilowattstunde.

„Aktuelle Termingeschäfte an der Strombörse zeigen für 2020 eine Steigerung der Großhandelspreise um rund 0,4 ct/kWh an. Dieser Future-Strompreis ist für die Höhe der Umlage maßgeblich. Resultierend aus den Termingeschäften der cergangenen zwei Monate liegt der EEG-Prognose von Agora ein Future-Preis von 5,01 ct/kWh zugrunde. Die Steigerung ist vor allem auf den anwachsenden Preis für Emissions-Zertifikate zurückzuführen, die Energieunternehmen europaweit für jede ausgestoßene Tonne CO2 einkaufen müssen. Der CO2-Preis beträgt inzwischen 27 Euro pro Tonne, womit die Reformen im Europäischen Emissionshandelssystem (ETS) fruchten. Durch einen Überschuss an Zertifikaten stagnierte der CO2-Preis zuvor jahrelang.“

Höhere Erlöse für Erneuerbare Energien an Strombörse

Aufgrund des steigenden Börsenstrompreises werden – laut Agora Energiewende – Erneuerbare-Energien-Anlagen 2020 höhere Erlöse am Strommarkt erzielen. Dementsprechend sinken die Förderkosten für die Anlagen: „Wir konnten im ersten Halbjahr sehr gut sehen, wie ein steigender CO2-Preis dazu führt, dass klimaschädliche Kohlekraftwerke aus dem Markt gedrängt werden. Gleichzeitig entstehen erste Solarprojekte, die völlig außerhalb des EEG gebaut werden. Ab einem CO2-Preis von 50 Euro bekommen wir eine weitgehend selbsttragende Energiewende, weg von Kohle hin zu Erneuerbaren Energien“, sagt Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende.

Der leichte Anstieg der EEG-Umlage sei auf zwei Gründe zurückzuführen. Erstens kämen die Vergütungen von neuen Windkraftanlagen auf See zum Tragen: Bis 2020 solle ihre Leistung von 6,4 auf 7,8 Gigawatt wachsen. Dieser Zubau werde derzeit noch deutlich höher gefördert als andere Erneuerbare-Energien-Anlagen. Zweitens gingen die Überschüsse auf dem EEG-Konto zurück. Auf dieses von den Übertragungsnetzbetreibern betriebene Konto flössen die EEG-Zahlungen der Stromverbraucher. Der Kontostand werde mit 2,17 Milliarden Euro zum Berechnungsstichtag nach aktueller Schätzung um 1,5 Milliarden Euro niedriger ausfallen als im Vorjahr. Die Rückerstattungen aus dem Überschuss an die Verbraucherinnen und Verbraucher in Form einer sinkenden EEG-Umlage fielen deshalb geringer aus als 2019.

Agora Energiewende: „Insgesamt ist die Höhe der EEG-Umlage in den letzten Jahren relativ konstant geblieben, bei Berücksichtigung der Inflation wird sie im Jahr 2020 auf dem zweitniedrigsten Wert seit 2014 liegen. Haushalte müssen dennoch für das Jahr 2020 mit einer Steigerung des Strompreises um etwa einen Cent pro Kilowattstunde rechnen. Diese Entwicklung ist etwa zur Hälfte auf die steigenden Strombörsenpreise zurückzuführen, der Rest entfällt auf die steigende EEG-Umlage beziehungsweise auf andere Abgaben und Umlagen, wie zum Beispiel Netzentgelte und die KWK-Umlage.“

EEG-Umlage erreicht 2021 Kostengipfel

Nach dem leichten Anstieg der EEG-Umlage im nächsten Jahr werde diese 2021 vermutlich letztmalig erhöht. „Unsere Berechnungen zeigen, dass die EEG-Umlage im Jahr 2021 bei rund 7 ct/kWh den Kostengipfel erreicht haben wird“, sagt Graichen. „Anschließend fallen nach und nach die kostenintensiven Anlagen der ersten Generation aus der EEG-Förderung und die Umlage sinkt allmählich.“ 

Die EEG-Prognose von Agora Energiewende wurde mit dem aktualisierten EEG-Rechner des Thinktanks gestellt. Dieses Rechenmodell gibt für 2020 einen Wert von 6,57 ct/kWh aus. Weil etliche Eingangsparameter noch mit kleinen Unsicherheiten behaftet sind, wird die tatsächliche EEG-Umlage voraussichtlich leicht davon abweichen. Deshalb gibt Agora Energiewende stets eine Bandbreite bei EEG-Prognosen an. Offiziell wird die Höhe der EEG-Umlage am 15.10.2019 von den vier Betreibern der Stromübertragungsnetze bekanntgegeben. Der EEG-Rechner wurde im Auftrag von Agora Energiewende vom Öko-Institut entwickelt und wird laufend aktualisiert. Das Excel-Tool steht unter agora-energiewende.deeeg-rechner-fuer-excel zum kostenlosen Download zur Verfügung.

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