Enorme CO2-Emissionen „dank“ Streaming

„Schlimmer als je befürchtet“ – Flugreise-Emissionen übertreffen die Prognosen bei weitem

Die Treibhausgasemissionen aus dem kommerziellen Flugverkehr wachsen schneller als in früheren (bereits schlimmen) Prognosen vorhergesagt, so neue Untersuchungen, auf die am 19.09.2019 in der New York Times hinwies. Der International Council on Clean Transportation ICCT  prognostizierte im September, dass der CO2-Ausstoß 2018 mehr als 900 Millionen Tonnen erreichen und sich bis 2050 verdreifachen werde. Doch neue Untersuchungen des International Council on Clean Transportation hätten ergeben, dass die Emissionen des globalen Flugverkehrs mehr als 1,5 mal so schnell steigen könnten wie die UNO schätzt. Die Forscher hätten im vergangenen Jahr fast 40 Millionen Flüge rund um die Welt analysiert.

Fluggesellschaften hätten in leichtere und treibstoffeffizientere Flugzeuge investiert, sowie den Antrieb ihrer Flugzeuge mit Biokraftstoff erforscht. Aber die Nachfrage stelle das alles in den Schatten. Die klimatische Herausforderung für die Luftfahrt sei schlimmer als alle erwartet hätten, so die ICCT-Studie. Insgesamt ist der Flugverkehr laut ICCT für etwa 2,5 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich – ein weitaus geringerer Anteil als die Emissionen von Pkw oder Kraftwerken. Doch der Flugverkehr könnte aufgrund des raschen Anstiegs der Emissionen bis 2050 ein Viertel des weltweiten Kohlenstoffbudgets beanspruchen, d.h. die Menge an Kohlendioxidemissionen, die den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau begrenzen könnte.

Die ICCT-Untersuchung „CO2-Emissionen aus der kommerziellen Luftfahrt, 2018″

Das Arbeitspapier beschreibt und analysiert ein globales, transparentes und geographisch zugeordnetes Inventar der CO2-Emissionen der kommerziellen Luftfahrt für 2018. Es soll den politischen Entscheidungsträgern helfen, die derzeit weder die genaue Menge der mit den Flügen aus einem einzelnen Land verbundenen Emissionen noch den Anteil der Emissionen aus dem Passagier- und Frachtbetrieb und dem reinen Frachtbetrieb oder aus nationalen und internationalen Flügen bestimmen können.

Einige wichtige Ergebnisse

  • Die CO2-Emissionen aus dem gesamten kommerziellen Betrieb beliefen sich 2018 auf 918 Millionen Tonnen – 2,4 % der weltweiten CO2-Emissionen aus der Nutzung fossiler Brennstoffe. Unter Verwendung von Werten der Luftfahrtindustrie ist in den vergangenen fünf Jahren ein Anstieg der Emissionen um 32% zu verzeichnen.
  • Flüge, die von Flughäfen in den Vereinigten Staaten und ihren Territorien starten, emittierten etwa ein Viertel (24%) der weltweiten, mit dem Passagierverkehr verbundenen CO2-Emissionen, zwei Drittel davon stammten aus Inlandsflügen.
  • Die fünf größten Länder bei den durch den Passagierflugverkehr verursachten CO2-Emissionen wurden von China, Großbritannien, Japan und Deutschland abgerundet.
  • 43% des CO2 aus dem kommerziellen Luftverkehr war mit der Passagierbewegung in Schmalrumpfflugzeugen verbunden, gefolgt von Großraumflugzeugen (33%) und Regionalflugzeugen (5%). Die restlichen Emissionen aus dem Luftverkehr wurden durch den Frachtverkehr verursacht.

Was Klicks kosten

Eine halbe Stunde Streaming auf Netflix verursacht laut ShiftProject etwa 1,6 Kilo CO2 – die gleiche Menge, die man mit einer kurzen Autofahrt verursachen würde. Insgesamt komme so durch Videostreaming jede Menge CO2 zusammen, mehr als 100 Millionen Tonnen allein durch Streamingdienste. Selbst eine Suchanfrage von Google verursacht Schaden – laut Google selbst etwa 0,2 g CO2. Den Ausstoß kann man auf janavirgin.com/CO2 in Echtzeit nachverfolgen.

Solarify meint: Die Gegenüberstellung ist natürlich akademisch, ohne praktischen Wert. Klar ist nur eines: Sowohl Rechner wie Flieger müssen ihre Fußabdrücke verringern, egal wie…!

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