Automanager setzen auf E-Mobilität und Wasserstoff

PwC-Umfrage

Die E-Mobilität, wie sie im Mai 2016 von VW verkündet wurde*, ist längst nicht die einzige Option. Denn deutsche Autobauer müssten den Verkauf von E-Autos stark steigern, um die Klimavorgaben der EU zu erfüllen und keine Strafen zu riskieren. Denn 2021 dürfen neue Autos in der EU im Durchschnitt nur noch 95 Gramm CO2 ausstoßen. Daher setzen viele nicht nur auf Elektroautos, sondern auch auf die Wasserstoff-Brennstoffzelle. Die Unternehmensberatung Price Waterhouse Coopers hatte 210 Branchen-Führungskräfte befragt – 83 Prozent fordern von der Regierung, die Mobilität technologie-offen zu unterstützen, so zahlreiche Medien.

E-Auto wird geladen - Foto © Agentur Zukunft für Solarify

E-Auto wird geladen – Foto © Agentur Zukunft für Solarify

Acht von zehn durch PvC befragte Managern sehen die Autobauer selbst in der Pflicht, technologieoffen zu arbeiten, um alle Möglichkeiten für klimafreundliche Mobilität auszuschöpfen. Da sei die Brennstoffzelle eine Option, „vor allem wegen der umweltfreundlicheren Produktion im Gegensatz zur Batteriezelle“, erklärt PwC. Unternehmensberater bewerten jedoch ihrerseits die Brennstoffzelle kontrovers. Die Deutschen seien zwar führend bei Wasserstofftechnologien. Aber zur Herstellung des Wasserstoffs, vor allem grünen Wasserstoffs, brauche es viel regenerativen Strom, und noch ist die Technik relativ teuer.

„Von Asien emanzipieren“

PwC: Deutschland und Europa müssten sich von Produktionsstandorten in Asien emanzipieren und lokale Kompetenzen und Kapazitäten ausbauen. Das helfe, „die Konkurrenzfähigkeit der Autobranche als Schlüsselindustrie Deutschlands gegenüber amerikanischen und chinesischen Wettbewerbern zu sichern“. Für das Klima rentiere sich ein E-Auto aber erst ab 80.000 Kilometer Fahrleistung, „mit Ökostrom oder Atomstrom und Batteriefertigung in Europa jedoch schon ab 40.000 Kilometern“. Seine Prognose: „E-Autos für unter 40.000 Euro mit 400 Kilometer Reichweite werden den Durchbruch bringen.“

Allerdings werde der Aufbau von Ladesäulen der Flaschenhals in den nächsten Jahren sein. „Denn das Ladenetz wird nicht so schnell wachsen wie der Absatz der E-Autos“, sagte Jentzsch. Die Autobauer müssten diese Autos jetzt unbedingt verkaufen: „Der Hochlauf muss jetzt kommen! Nächstes Jahr dürfen die neuen Autos in der EU im Durchschnitt nur noch 95 Gramm CO2 ausstoßen, sonst wird’s teuer für die Hersteller.“

*Mitten im Abgasskandal plante Volkswagen laut Medienberichten, bis zu zehn Milliarden in den Ausbau der Elektromobilität zu investieren: Nach dem Vorbild des US-Konkurrenten Tesla wollte der Wolfsburger Konzern laut dpa und Handelsblatt mit Bezug auf Konzernkreise in zehn Jahren (2026) jährlich eine Million Elektroautos bauen. Für diese spektakuläre Strategiewende erwägt der Autokonzern den Bau einer gigantischen eigenen Batteriefabrik im Raum Salzgitter, wo bisher herkömmliche Motoren gebaut werden.

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