Regierung prüft CO2-freies Wasserstoff-Kreislaufkonzept

WHV-Terminal in „grünen Kreislauf“ integrieren

Für den geplanten Import von Wasserstoff prüft das Bundeswirtschaftsministerium ein Konzept des Energieunternehmens Tree Energy Solutions (TES), das ab 2027 gemeinsam mit E.on und Engie ein schwimmendes LNG-Terminal vor Wilhelmshaven (siehe: solarify.eu/2390-lng-eroeffnung-in-wilhelmshaven) betreiben soll. TES will dabei in einem „grünen Kreislauf“ synthetisches Methan heranschaffen. Dazu soll in sonne- und windreichen Regionen aus Erneuerbaren Energien Wasserstoff produziert, mit CO2 in synthetisches Methan verwandelt und per Schiff nach Deutschland transportiert werden. Hier soll das Gas entweder in Wasserstoff rückverwandelt oder ins Gasnetz eingespeist werden.

LNG-Terminal-Schiff Höegh Esperanza vor WHV – Foto © Gerd Harms

In beiden Fällen soll das entstehende CO2 aufgefangen, per Schiff zurück an die Produktionsstandorte gebracht und wieder für die Methanproduktion eingesetzt werden. Die Probleme beim Transport von reinem Wasserstoff würden umgangen. Und durch Abscheiden und Wiedernutzen des CO2 könnte Gas plötzlich zu einem grünen Energieträger werden – ganz im Sinne des BMWK.

Das Terminal in Wilhelmshaven wird über 6 Schiffsanlegestellen und 10 Speichertanks mit einer Gesamtkapazität von 2.000.000 m3 verfügen. Alleine schon der durch dieses Projekt garantierte Output an Energie kann die Versorgungssicherheit gewährleisten. Für Deutschland wie auch die Europäische Union wird damit ein entscheidender Meilenstein für die angestrebte Klimaneutralität gelegt. (tes-h2.com/deutschland)

In Wirtschaftsministerium und Kanzleramt stößt das TES-Konzept laut Climate.Table auf großes Interesse.  Allerdings ist die Technologie hinter dem „Grünen Kreislauf“ noch nicht ausgereift. Derzeit gibt es noch keine Anlagen in kommerzieller Größenordnung, die aus Wasserstoff und CO2 synthetisches Methan herstellen könnten, sagt Frank Peter, Direktor des Think-Tanks Agora Industrie. Zudem seien CO2-Austritte nicht ausgeschlossen. Eine Analyse zum Konzept von Tree Energy Solutions im Climate.Table.

Um Emissionen zu reduzieren, ist Geschwindigkeit entscheidend. Da e-NG auf molekularer Ebene mit Erdgas identisch ist – mit dem Unterschied, dass es klimafreundlich ist – können wir e-NG sofort speichern, transportieren und ausliefern, ohne die bestehende Infrastruktur aufzurüsten. Terminals sowie auch Pipelines und Schiffe, die derzeit für Erdgas verwendet werden, sind auch für e-NG geeignet. Die Tatsache, dass wir sofort loslegen können, bedeutet, dass wir viele Kunden in unmittelbarer Zukunft mit e-NG versorgen werden. Die Reduzierung der Emissionen beginnt jetzt. Wir planen nicht nur bereits vorhandene Systeme zu nutzen, sondern bauen auch unsere eigenen Drehkreuze für grüne Energie auf, um Import, Lagerung und Verteilung zu unterstützen. Von diesen Hubs aus können wir e-NG direkt in Gaspipelines transportieren oder es für die Lieferung an Kunden in grünen Wasserstoff umwandeln. Wasserstoff wird für die Energiewende von zentraler Bedeutung sein, aber gerade die Vielseitigkeit von e-NG ermöglicht uns die nötige Flexibilität, um auf aktuelle und zukünftige Marktveränderungen zu reagieren.

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