Energiepreise bleiben in Diskussion

BDEW-Kongress: Kostendiskussion im Mittelpunkt

Beherrschendes Thema beim Jahreskongress des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) vom 11. bis 13.06.2013 waren in diesem Jahr die Kosten der Energiewende. So haben der BDEW und der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) bereits am 07.06.2013 gemeinsame Grundsätze zum Energiemarkt der Zukunft vorgelegt und an die Bundeskanzlerin sowie die Ministerpräsidenten der Länder geschickt. Die Verbände wiesen vor allem darauf hin, dass sich die Marktsituation für konventionelle Kraftwerke kontinuierlich verschärft habe. Selbst hocheffiziente Neuanlagen seien kaum noch in der Lage, die Grenzkosten zurück zu. Deshalb seien auch Investitionen in neue Erzeugungsanlagen, Pumpspeicherkraftwerke oder Gasspeicher nahezu zum Erliegen gekommen.

Die politischen Vertreter verlangten beim Kongress – angefangen bei Bundeskanzlerin Merkel – alle mehr oder weniger das Gleiche: Strom muss bezahlbar bleiben – im Wahljahr nicht sehr verwunderlich. Wie das gelingen soll, sagte Merkel allerdings nicht. Bundesumweltminister Altmaier wiederholte seine Ansicht, die Energiewende sei zwar nicht zum ursprünglich gedachten Preis möglich, aber sie müsse „preis- und kostengünstiger organisiert“ werden. Nach der Bundestagswahl gelte es, das EEG grundlegend zu reformieren. Er könne jedoch nicht garantieren, dass eine EEG -Novelle bereits zum 1. Januar 2014 fertig sei. Daher müssten kostenbegrenzende Maßnahmen jetzt ergriffen werden.

Wärmemarkt vernachlässigt

„Im Wärmemarkt liegt ein riesiges Potenzial, das wir schnell und kostengünstig erschließen können“, wiederholte Wingas-Geschäftsführer Gerhard König einen vielzitierten Satz der Energiewendediskussion. Er halte es deshalb für bedenklich, dass Bundesumweltminister Altmaier nichts zum Wärmemarkt gesagt habe, brachte der Wingas-Geschäftsführer seine Verstimmung darüber zum Ausdruck, dass beim Thema Energiewende weiter nur über Strom diskutiert wird.

Wirtschaftsminister Rösler wies dagegen deutlich darauf hin, dass „die größten Effizienzpotenziale“ im Gebäudebereich zu finden seien und versprach rasche legislative Aktivitäten nach der Bundestagswahl. Er verlangte, der „Bezahlbarkeit“ müsse oberste Priorität beim Umbau des Energiesystems eingeräumt werden.

Der Spitzenkandidat von Bündnis 90/Die Grünen, Trittin, schrieb dem derzeitigen Marktdesign die Schuld an der Preisdebatte zu. Der Neubau von Ökostrom-Anlagen habe nicht dazu geführt, dass konventionelle Kraftwerke vom Netz gingen. Zudem sei die Zahl der so genannten energieintensiven Betriebe gestiegen, die eine reduzierte EEG-Umlage zahlten.

BDEW-Hauptgeschäftsführerin Hildegard Müller hatte in ihrer Rede zur Eröffnung des Kongresses darauf hingewiesen, dass es „in der kommenden Legislaturperiode auch um wichtige Impulse für den Wärmemarkt und die Energieeffizienz gehen“ werde.
->Quelle: finanzen.net; bdew.de; energie-und-management.de; strom.idealo.de