US-Öl- und Gasproduktion 2012 mit stärkstem Anstieg

62. BP-Welt-Energie-Statistik: Anpassung an eine Welt im Umbruch

  • US-amerikanische Ölproduktion in 2012 mit dem stärksten Anstieg im Jahresvergleich
  • 2012 größter jährlicher Rückgang bei der Kernenergieerzeugung
  • Globales Energiesystem passt sich neuen Verhältnissen an
  • zunehmende Energievielfalt auf dem Weltmarkt

Zum 62. Mal hat BP seinen Statistical Review of World Energy veröffentlicht. BP-Chef-Ökonom Christof Rühl stellte ihn am 20.06.2013 in Berlin vor. Der Jahresbericht betrachtet die globale Energieproduktion und den Energieverbrauch für das jeweils zurückliegende Jahr. Ein zentrales Ergebnis der ausgewerteten Daten des Jahres 2012 ist der bisher stärkste jährliche Anstieg der US-amerikanischen Ölproduktion – so der Mineralöl-Konzern auf seiner Webseite.

Ebenso liefert der Berichts wichtige Hinweise, wie flexibel das weltweite Energiesystem auf die bedeutenden globalen Veränderungen im Bereich der Energieträgergewinnung, der Energieerzeugung und des Verbrauchs reagiert.Aufgrund der zunehmenden Förderung von fossilen Energieträgern aus unkonventionellen Lagerstätten verzeichneten die USA 2012 den weltweit stärksten Produktionsanstieg von Öl und Gas. Gleichzeitig kam es in der US-amerikanischen Stromerzeugung zu einer Verdrängung von Kohle durch Erdgas, da die dortigen Gaspreise dank höherer Fördermengen sanken, was wiederum den bisher größten Einbruch der Kohlenachfrage auf dem US-amerikanischen Markt nach sich zog. Diese Entwicklung ist ein Beispiel einer zunehmenden Energievielfalt auf einem Weltmarkt, der auf die aktuellen globalen Veränderungen mit ständigen Anpassungen reagiert.

Weltweit größter Rückgang der weltweiten Kernenergieerzeugung

2012 war ebenso das Jahr mit dem bis dato größten Rückgang der weltweiten Kernenergieerzeugung. Nach dem Reaktorunglück von Fukushima 2011 wurden in Japan fast alle Reaktoren vom Netz genommen. Dort setzte man stattdessen auf den Import größerer Mengen fossiler Brennstoffe zur Stromerzeugung, einschließlich LNG (Liquefied Natural Gas). Da die europäischen Gaspreise deutlich über den US-amerikanischen lagen, verfolgten die europäischen Stromerzeuger eine entgegengesetzte Strategie und setzten zum Betrieb ihrer Kraftwerke vermehrt auf Kohle statt Gas.“Wir in der Energiebranche stehen vor der Herausforderung, wie wir den großen Veränderungen im weltweiten Energiesystem am besten begegnen – also z. B. der Nachfrageverschiebung in Richtung Schwellenländer und der gleichzeitigen Umwälzung auf der Angebotsseite durch eine Vielfalt unterschiedlicher, teils unkonventioneller Energiequellen“, erklärt BP Group Chief Executive Bob Dudley. „Laut Datenlage steht uns reichlich Energie zur Verfügung. Unsere Branche sieht sich jetzt vor allem mit der Frage konfrontiert, wo Investitionen am vorteilhaftesten sind. Denn als Energieversorger möchten wir sowohl sicher, als auch konkurrenzfähig agieren – also unsere Stärken ausspielen, aber gleichzeitig Risiken minimieren und Kosten im Blick behalten.“