VW-Skandal: Grüne fragen nach NO2-Belastung

Fast 400.000 Menschen in Deutschland betroffen

2012 litten in Deutschland 382.213 Menschen unter übermäßiger NO2-Belastung, wie aus einer Antwort der Bundesregierung (18/6530) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (18/6398) im Zusammenhang mit der durch die Abgasmanipulationen von VW verursachten erhöhten NO2-Belastung hervorgeht. Allerdings wendeten die Länder unterschiedliche Methoden an, das führe zu „deutlichen Unterschieden bei der Darstellung der Anzahl der betroffenen Menschen in den Städten und Ballungsräumen“.

Die Angaben zu den Betroffenen beziehen sich zudem lediglich auf die 29 Gebiete und Ballungsräume, die von der EU-Kommission in dem Aufforderungsschreiben Nr. 2015/2073 benannt wurden. In diesen Gebieten und Ballungsräumen wurde laut EU-Kommission in den Jahren 2010 bis 2013 der NO2-Grenzwert gemäß der Luftqualitätsrichtlinie überschritten.

NO2-Belsatung in Regionen – Quelle – Bundestagsdrucksache 18_6398

Aus der Antwort: „Stickstoffdioxid zählt aufgrund seiner unmittelbaren negativen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit zu den wichtigsten Luftschadstoffen. Eine übermäßige Belastung mit Stickstoffdioxid reizt kurzfristig die Atemwege und kann langfristig die Lungenfunktion beeinträchtigen und zu chronischen Herz-Kreislauferkrankungen führen. Kinder leiden bei hoher NO2-Belastung häufig unter Husten, Bronchitis, Atemwegsinfektionen und Allergien. Die konkreten Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen, auch der Menschen, die einer das übliche Maß überschreitenden Exposition ausgesetzt sind, sind allerdings im Einzelfall und in Abgrenzung zu anderen Ursachen für Beschwerden nicht eindeutig in Qualität und Quantität beurteilbar.

Eine Frage richtete sich zudem auf die Kosten für das Gesundheitssystem, die aus den erhöhten NO2-Werten resultierten. Die Antwort: „Es gibt derzeit keine Information zur Exposition durch Stickstoffoxide, die auf die gesamte Fläche und die gesamte Bevölkerung bezogen ist, und daher auch keine belastbaren Informationen über nachweislich NO2-bedingte Kosten im Gesundheitssystem.
Das Umweltbundesamt führt seit diesem Jahr ein Forschungsvorhaben zur bundesweiten Exposition durch Stickstoffoxide durch. Erste Ergebnisse sind Ende des Jahres 2016 zu erwarten.“ (hib/SCR)

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