Billig-Öl bremst EE
2 Grad werden überschritten

„Gleichgewicht verschiebt sich zugunsten von kohlenstoffarmen Technologien“

„Der gesetzliche Vorzug von kohlenstoffarmen Energieoptionen wird durch Kostentrends unterstützt. Die Gewinnung von Öl und Erdgas wird zunehmend teurer, während die Kosten für Erneuerbare Energien und effizientere Verbrauchertechnologien weiter fallen.“ Der Verbrauch fossiler Brennstoffe profitiere von umfassenden Subventionen: die IEA schätzt, dass die globalen Subventionen 2014 nur knapp unter 463 Mrd. Euro betragen hätten. Der Bedarf an Subventionen werde jedoch „durch eine Verlagerung des Ausbaus in Länder mit hochwertigeren erneuerbaren Ressourcen, durch fortlaufende Kostensenkungen und höhere Großhandelspreise eingeschränkt. Ein Anstieg der Subventionen um 50% auf geschätzte 170 Milliarden in 2040 sichert eine Zunahme der Erzeugung aus nicht auf Wasserkraft basierenden erneuerbaren Energien um das Fünffache (ohne Kostensenkungen und höhere Großhandelspreise würden die Subventionen 2040 400 Milliarden USD übersteigen). Der Anteil der nicht auf Wasserkraft basierenden erneuerbaren Energien, die ohne Subventionen wettbewerbsfähig sind, verdoppelt sich auf ein Drittel „.

„Die Bewegungsrichtung ändert sich zwar, aber das Ziel am Ende des Weges ist weiterhin nicht 2 Grad“

Trotz des durch COP21 geförderten Wandels der politischen Ziele seien weitere Klimaschutz-Anstrengungen erforderlich. Die IEA sieht „unweigerliche Zeichen dafür, dass die so dringend benötigte globale Energiewende im Gange ist. Dennoch wird ihre Geschwindigkeit nicht zu einer dauerhaften Umkehrung des Trends steigender CO2-Emissionen führen“. Die jährlichen Investitionen in kohlenstoffarme Technologien steigen, aber die bis 2040 in Erneuerbare Energien investierten 6,9 Billionen Euro machen nur 15 Prozent der gesamten Energie-Investitionen aus. „Die fortlaufende Dekarbonisierung der Elektrizitätsversorgung geht nicht mit einem ähnlich schnellen Wandel in den Verbrauchssektoren einher, da Kohle und Erdgas als Brennstoffe in der Industrie oder Öl als Transportbrennstoff nur schwer oder teuer ersetzt werden können“. Deshalb führe die heutige Energiepolitik zwar zu einem langsameren Anstieg der CO2-Emissionen, aber nicht zur vollständigen Trennung von Wirtschaftswachstum und Emissionsabnahme, die zur Einhaltung der Zwei-Grad-Grenze erforderlich wäre. Der im Juni 2015 veröffentliche WEO-Sonderbericht Energy and Climate Change (Energie und Klimawandel) zeigte, welche Maßnahmen zusätzlich ohne wirtschaftliche Nettokosten umgesetzt werden könnten, um vor 2020 einen Höhepunkt der energiebezogenen Emissionen zu erreichen:

  • Anstieg der Energieeffizienz im Industrie-, Gebäude- und Transportsektor
  • Progressive Verringerung des Gebrauchs der am wenigsten effizienten Kohlekraftwerke und Verbot ihres Baus
  • Erhöhung der Investitionen in erneuerbare Energietechnologien im Stromsektor von 270 Milliarden USD im Jahr 2014 bis auf 400 Milliarden USD im Jahr 2030
  • Allmähliche Abschaffung der verbleibenden Subventionen für fossile Brennstoffe für Endnutzer bis 2030 und
  • Reduzierung der Methanemissionen bei der Öl- und Erdgasproduktion

Schlussfolgerung aus dem zentralen WEO-2015-Szenario: „Eindeutige und glaubwürdige Vision einer langfristigen Dekarbonisierung“

Das im Rahmen der COP21 zu vereinbarende Rahmenwerk für Klimaschutzmaßnahmen muss ein Verfahren zur Gewährleistung eines zunehmenden Klima-Engagements im Laufe der Zeit umfassen, um die Emissionen weiterhin unterhalb der Zwei-Grad-Grenze zu halten. Um die richtigen Signale für Investitionen zu setzen und einen kohlenstoffarmen, hochgradig effizienten Energiesektor zu schaffen, ist eine eindeutige und glaubwürdige Vision einer langfristigen Dekarbonisierung als Kern der internationalen Bemühungen gegen den Klimawandel erforderlich.

 

-> Quellen: